VfB-Trainer Giovanni Trapattoni setzte auf zehn Akteure, die bereits beim 1:1 in Frankfurt zu Beginn aufliefen. Lediglich Meißner musste seinen Platz räumen, Gentner durfte für ihn ran. Auf Seiten der Bayern stellte Coach Felix Magath gegenüber dem 2:1 gegen Mainz fast zwangsläufig auf zwei Positionen um. Da Lucio mit einem Kapselriss im linken Knie passen musste, rückte Demichelis zurück in die Innenverteidigung. Hargreaves kam neu in die Mannschaft. Ballack meldete sich nach drei Partien fit zurück und verdrängte prompt seinen Stellvertreter Karimi.
Der VfB startete etwas aktiver in die Partie, ließ die Gäste aber durch Nachlässigkeiten im Defensivverhalten besser ins Spiel kommen. Doch die Münchener nutzten die Angebote der Schwaben nicht in der Konsequenz, die man vom Rekordmeister gewohnt ist. So plätscherte die Partie über weite Strecken der ersten Hälfte dahin. Fehlpässe auf beiden Seiten störten Aufbau- und Offensivspiel. Hochkarätige Torchancen blieben so Fehlanzeige. Kahn musste lediglich bei Schüssen von Ljuboja und Hitzlsperger zugreifen (36., 37.), Hildebrand hatte bei Schüssen von Pizarro (14.) und Ballack (27.) sowie einer Klärungsaktion außerhalb des Strafraums (11.) kaum mehr zu tun. In den Schlussminuten der ersten Hälfte kam dennoch Hektik auf. Nach einem Zweikampf mit Magnin trat Deisler dem Schweizer in die Beine und wurde von Schiedsrichter Dr. Markus Merk mit der Roten Karte bedacht. Im Anschluss holten sich die Stuttgarter immerhin noch drei Gelbe Karten ab. Nach der Pause hatten sich die Gemüter wieder beruhigt. Die Münchener, bei denen Lahm für Schweinsteiger gekommen war, konzentrierten sich vor allem auf eine dichte Defensive, zwei gute Chancen von Tomasson (48., 52.) verdeutlichten jedoch, dass die Hintermannschaft des Tabellenführers ohne Lucio durchaus Schwachstellen bot. Allerdings fand der VfB nicht die Mittel, diese auszunutzen. Ereignislos verrannen die Minuten, die Magath-Schützlinge igelten sich in der eigenen Hälfte ein und vertrauten auf die Gewohnheit der Stuttgarter, zwei von drei Bundesligapartien mit einem Remis zu beenden. Kapitän Soldo hatte in der Schlussphase die beste Möglichkeit, dies zu unterbinden. Doch sein Kopfball auf Vorlage von Tiffert rauschte knapp am Bayern-Tor vorbei (85.). Die Münchener hätten in der Nachspielzeit durch Pizarro aus heiterem Himmel fast noch den Siegtreffer erzielt, aber der Peruaner zielt knapp rechts am Stuttgarter Gehäuse vorbei. So blieb die Partie leistungsgerecht torlos. In einem Spiel, das seinen Höhepunkt bezeichnenderweise in der Roten Karte für Deisler hatte, verbuchen die Stuttgarter bereits ihr zehntes Remis der laufenden Saison. Der Tabellenführer aus München begnügte sich schnell mit dem einen Punkt und rettete ihn über die Zeit. Der Vorsprung vor Verfolger HSV schrumpfte damit auf vier Punkte.