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Stage nutzt kapitalen Fehler, doch Werder gibt 1:0 gegen Straßburg noch her

Erstes Spiel gegen Racing endet 3:3

Stage nutzt kapitalen Fehler, doch Werder gibt 1:0 gegen Straßburg noch her

Hat sich in insgesamt 180 Testspielminuten gegen Racing Straßburg sicherlich etwas mehr versprochen: Bremens Cheftrainer Ole Werner.

Hat sich in insgesamt 180 Testspielminuten gegen Racing Straßburg sicherlich etwas mehr versprochen: Bremens Cheftrainer Ole Werner. IMAGO/Nordphoto

"Insgesamt haben wir es vernünftig gemacht", hatte Ole Werner laut Werder-Twittermitteilung nach dem ersten Test dieses Samstags gegen Racing Straßburg gesagt. 3:3 hatte seine vermeintliche B-Garde gespielt - und aus seiner Sicht vorne etwas liegenlassen sowie defensiv nicht immer gut genug aufgepasst: "Wir hätten einfach am Anfang besser verteidigen und den ein oder anderen Angriff besser zu Ende spielen müssen."

Der im Sommer vom BVB zurückgekommene Angreifer Justin Njinmah kommentierte: "Gerade in der Anfangsphase waren wir gefordert, danach war es ein Spiel auf Augenhöhe. Wir hätten einige Situationen besser ausspielen und dann auch gewinnen können."

Fakt jedenfalls war: Nach einem zeitigen 0:2-Rückstand nach 18 Minuten hatte sich Grün-Weiß gut erholt und mit Toren von Oliver Burke (27., präziser Schuss ins lange Eck) und Nick Woltemade via Elfmeter (34.) geantwortet. Quasi mit dem Pausenpfiff folgte dann das 2:3 (45.), ehe der bereits erwähnte Njinmah ebenfalls mit einem vom Punkt verwandelten Ball das finale 3:3 markierte (71.).

Werder-Aufstellung im ersten Spiel gegen Racing Straßburg beim 3:3 (2:3): Zetterer - Salifou, Veljkovic, Röcker - Burke, Groß, Gruev, Mbom - Njinmah, Woltemade, Schmid

Stage bedankt sich artig

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Das von Coach Werner gewählte System in diesem ersten Spiel war das in der Vorbereitung bereits gut bekannte 4-3-3-System mit drei offensiven Männern. In dieser Formation ließ der Trainer dann auch am frühen Abend seine A-Garde beim zweiten Duell mit Racing Straßburg - ebenfalls über zweimal 45 Minuten - antreten. Das hieß: Routinier Jiri Pavlenka stand im Kasten, ganz vorne durften Neuzugang Dawid Kownacki sowie die etablierten Torjäger Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug ran.

In der insgesamt sehr ereignisarmen Testpartie - Straßburg hatte anfangs mehr Ballbesitz, beide Teams ließen Kreativität vermissen - sollte es bis zur 34. Minute dauern, ehe die Kugel im Netz lag. Das lag wiederum an einem kapitalen Fehler von Racing-Torhüter Matz Sels, der den Ball nach kurzem Aufbau in den Fuß des lauernden Bremers Jens Stage passte. Dieser bedankte sich mit dem eiskalten Flachschuss zur Führung (34.).

Darüber hinaus hatten Ducksch (11.), Stage (12.) und Füllkrug (32.) vor 10.684 Zuschauern im Stade de la Meinau - darunter auch zahlreiche mitgereiste SVW-Fans - Möglichkeiten nicht genutzt. Ducksch hätte gar noch auf 2:0 stellen müssen, legte allerdings lieber für Kownacki ab anstatt es selbst zu versuchen (36.).

Gegentor in der 86. Minute - und verloren

SV Werder Bremen

Die vermeintliche A-Elf des SV Werder Bremen verlor gegen Racing Straßburg am Ende 1:2. IMAGO/Nordphoto

Im zweiten Durchgang knüpften die Werderaner zunächst an die konzentrierte Leistung aus der ersten Hälfte an. Annäherungen inklusive: Füllkrug (49.) und Ducksch (54.) verpassten es allerdings, die Führung auszubauen. Das sollte sich bis zum Ende dieses Spiels rächen. Denn das seit diesem Sommer von Welt- und Europameister Patrick Vieira trainierte Racing (2022/23 knapp den Ligue-1-Abstieg vermieden und in einer Woche zum Start 2023/24 gegen Lyon gefragt) kam nochmals auf, schob regelmäßig mit dem schnellen Jean-Ricner Bellegarde an.

Letztlich sollten die Hausherren mit ihrer teils sehr harten Zweikampfführung den Rückstand gar noch in einen Sieg drehen, weil Habib Diallo nach einem starken Steilpass von Ismael Doukouré überlegt beim Eins-gegen-eins gegen Pavlenka vollstreckte (64.) und kurz vor Schluss der von Edel-Joker Kevin Gameiro angeschossene Abakar Sylla glücklich das 2:1 verbuchte (86.).

Es war teilweise richtig Feuer drin, was Zweikämpfe angeht - da ging es richtig zur Sache.

Ole Werner

Werners Fazit im Anschluss: "Es war der Härtetest, den man eine Woche vor dem Spielbetrieb haben will. Auch was die Atmosphäre angeht. Dafür haben wir den Weg auf uns genommen, um mal wieder in einem richtigen Stadion vor Zuschauer*innen zu spielen. Es war teilweise richtig Feuer drin, was Zweikämpfe angeht - da ging es richtig zur Sache. Fußballerisch haben wir uns in der ersten Halbzeit mit dem Ball ein bisschen schwergetan. Wir haben uns dann aber auch gesteigert. Durch das gute Pressing sind wir in Führung gegangen. In den Ansätzen war das vernünftig. Unterm Strich willst du natürlich jedes Spiel gewinnen. Es wäre schön gewesen, die Vorbereitung ungeschlagen zu beenden oder auch einen Sieg hier mit raus zu nehmen. Am Ende ist das in der Vorbereitung aber nicht ganz so entscheidend."

Werder-Aufstellung im zweiten Spiel gegen Racing Straßburg beim 1:2 (1:0): Pavlenka - Pieper, Stark, Rapp - Opitz, Bittencourt, Stage, Jung - Kownacki, Füllkrug, Ducksch

Aus der U 23 war derweil noch Jakob Löpping als möglicher Ersatz mitgereist. Zum Einsatz kam er nicht.

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