Still war es in Sachen Torhymne in den ersten beiden Heimspielen des FC St. Pauli geblieben. Die einzigen drei Treffer des schwächsten Angriffs der Liga waren den Kiezkickern in der Fremde geglückt, zuletzt beim 1:1 gegen Eintracht Braunschweig. Nach dem vierten Remis in Serie sah sich Trainer Fabian Hürzeler gezwungen, zweimal umzustellen: Kapitän Irvine (Außenbandriss im Sprunggelenk) und der erkrankte Saliakas fielen aus. Zudem setzte der 30-Jährige Coach Albers auf die Bank.
Metcalfe und Smith im Duell ums "Tor des Monats"
Stattdessen sollten es Treu, Eggestein und Metcalfe richten, dessen Aufstellung sich bereits nach vier Minuten bezahlt machte: Aus der zweiten Reihe jagte der Australier einen Distanzkracher unhaltbar zum Traumtor in den Knick (4.). Dem ersten Sonntagsschuss am Sonntagnachmittag folgte sogleich der zweite Treffer der Marke "Tor des Monats". Smith legte sich das Leder zurecht und versenkte einen Freistoß im selben Giebel, in dem auch Metcalfes Hammer eingeschlagen war (7.).
Pichler im Abseits - Afolayan humorlos
Die verunsicherten Kieler von Trainer Marcel Rapp, die nach dem 2:1 gegen den SC Paderborn erneut an die Tabellenspitze springen konnten, agierten in der Folge merklich verunsichert. Nachdem die eingespielte Dreierkette durch die Verletzung von Erras (Zehenbruch) und den krankheitsbedingten Ausfall Kleine-Bekels kurzfristig zerfallen war, gab es immer wieder Probleme im Spielaufbau. Erst nach gut 20 Minuten kam die KSV inklusive der neu formierten Dreierreihe um die Ersatzleute Becker und Komenda besser ins Spiel. Mehr als ein Abseitstreffer durch Pichler (28.) und eine Chance Skrzybskis (40.) war jedoch nicht drin.
6. SPieltag - 2. bundesliga
Stattdessen drehten die Kiez-Kicker in den letzten Minuten nochmal auf. Etwas aus dem Nichts nutzte Afolayan die dritte, in letzter Konsequenz eher zufällig entstandene Chance des FCSP humorlos zum 3:0 (38.), dem fast noch der vierter Treffer folgte. Hartel stand bei seinem Abstauber jedoch im Abseits (45.+3). Ein vierter Treffer wäre des Guten wohl aber auch zu viel gewesen.
Ritzkas Antwort auf Holtbys Stippvisite
Trotz des deutlichen Rückstands gaben sich die Störche am Millerntor jedoch nicht auf. Keine fünf Minuten waren verstrichen, da schob der zur Pause gekommene Holtby zum Anschluss ein (50.). Viel mehr war dem Spielgestalter aber nicht vergönnt. Nachdem er in seiner ersten Aktion eine Gelbe Karte gesehen und nach seinem Treffer Metcalfe unglücklich abgeräumt hatte, nahm Marcel Rapp seinen Joker nach nur 22 Minuten wieder vom Feld.
Somit verfolgte der ehemalige HSV-Akteur von der Bank aus, wie die Gastgeber mit einem weiteren Distanzkracher den Deckel auf die Partie machten. Metcalfe schob die Kugel zu Ritzka, gegen den Weiner abermals chancenlos war (70.). So auch zehn Minuten später, als Joker Albers zum vermeintlichen 5:1 traf. Amenyido hatte als Vorbereiter jedoch in der verbotenen Zone gestanden, der Jubel währte nur Sekunden (81.). Der spielbestimmende Hartel holte allerdings nach, was Albers verwehrt blieb und setzte den ebenfalls sehenswerten Schlusspunkt zum 5:1-Sieg (90.+4), der in dieser Höhe ein wenig zu deutlich ausfiel.
Für den FC St. Pauli steht am Samstag (20.30 Uhr) das Topspiel gegen den FC Schalke 04 an. Holstein Kiel trifft am Sonntag darauf (13.30 Uhr) auf Hertha BSC.