Bundesliga

Die Analyse

Die Analyse

Personal: Schalkes Trainer Stevens ersetzte Nemec (Nackenwirbelprellung) durch Eijkelkamp. Stuttgarts Coach Schäfer brachte Thiam als Manndecker für Spanring (Muskelfaserriß in der Wade) und Ristic im Sturm für den verletzten Bobic (Bandscheibenvorwölbung).

Taktik: Die Gastgeber zogen Hami zurück, setzten dafür Eijkelkamp in der Spitze als Unterstützer für Max ein. Ansonsten behielten sie ihre gewohnte Ordnung bei. Allerdings: Van Kerckhoven auf der linken Seite präsentierte sich deutlich defensiver als zuletzt in Gladbach, meldete dadurch Djordjevic völlig ab und setzte auch gelegentlich noch gute Akzente in der Offensive. Die Gäste wollten aus einer defensiven Grundhaltung zum Erfolg kommen, indem sie die Außenbahnen abriegelten (was völlig mißlang) und im defensiven Mittelfeld die Räume zustellten (was noch verbesserungsbedürftig ist). In der Offensive sollten zwei Spitzen vor Spielmacher Balakov für gefährliche Konter sorgen - bis auf zwei Ausnahmen war davon gar nichts zu sehen.

Spielverlauf: Latal gab schon nach 30 Sekunden die Richtung vor, als er zwei Stuttgarter ungehindert stehenließ, sein Torschuß von Verlaat aber noch knapp am Pfosten vorbeigelenkt wurde. Schalke blieb offensiv, verlagerte das Spiel immer wieder gut, nutzte die ganze Breite des Platzes - aber die Abstimmung im Team ist längst noch nicht ideal. Das merkte vor allem Hami, der das Spiel an sich riß, viele Ballkontakte hatte, torgefährlich war, dessen Ideen aber oft verpufften, weil seine Mitspieler noch nicht richtig auf ihn eingehen. Trotzdem blieben die Schalker über 90 Minuten tonangebend. Dabei mußten sie schon nach 13 Minuten De Kock (Sprunggelenksverletzung) ersetzen: Van Hoogdalem zog sich in die Manndeckerposition zurück, der eingewechselte Tapalovic kümmerte sich um Balakov. Damit hatten die Schwaben außer Verlaat keinen Organisator in ihren Reihen, und der Holländer, als einziger mit riesigem Arbeitspensum, war allein überfordert. Denn sowohl Balakov als auch in der Spitze Akpoborie waren Totalausfälle - und damit war die Stuttgarter Offensive auf den kämpferisch starken Ristic beschränkt, der aber auf verlorenem Posten stand.

Fazit: Obwohl die Schalker keineswegs voll überzeugen konnten, war der Sieg nicht nur hochverdient, sondern hätte durchaus noch höher ausfallen können - wenn nicht Wohlfahrt gegen Hami glänzend reagiert hätte.

Es berichten Manfred Ewald und Dirk Westerheide