Garcia brachte im Vergleich zum 2:2 nach 0:2 in der Serie A gegen Sassuolo Calcio wieder seine zuletzt geschonten Stammkräfte auf den Rasen: Kapitän Totti, Wirbelwind Gervinho und Zweikämpfer Nainggolan starteten für Destro, Iturbe und Strootman. Außerdem begannen Maicon und Keita für Florenzi und de Rossi. Aufgrund des späten 1:1 bei ZSKA Moskau am 5. Spieltag war die Ausgangslage im Vorfeld außerdem vielfältig: Rom, ManCity und ZSKA hatten je fünf Punkte. Dreiervergleich? Torverhältnis? Was wäre wenn? Von den vielfältigen Rechenmöglichkeiten hatte sich Garcia aber nicht ablenken lassen - er hatte einen einfachen Plan ausgegeben: "Wir müssen unsere Köpfe benutzen, nicht nur unsere Herzen."
Die legendäre Heimstätte des AS Rom und des Erzrivalen Lazio: das Stadio Olimpico. Getty Images
Manchester Citys Coach Manuel Pellegrini dagegen musste zwei heftige Ausfälle verkraften: Yaya Touré fehlte aufgrund einer Gelbsperre, Star-Angreifer Aguero wegen einer Bänderverletzung im Knie. Dafür im Vergleich zum 1:0 gegen den FC Everton, mit dem Druck auf Tabellenführer Chelsea gemacht worden war, auf dem Feld: Fernandinho und Dzeko. Die Chance aufs Achtelfinale hatten sich die Citizens außerdem erst durch das 3:2 am 5. Spieltag gegen die Bayern erarbeitet.
Holebas vs. Hart: Gewinner Hart
Apropos arbeiten: Das taten die Engländer auch von Beginn an, machten rein gar nichts nach vorne. Stattdessen wurde gelauert, es wurden Zweikämpfe gesucht und versucht, das direkt mutige Spiel der Roma im Keim zu ersticken. Das gelang aber nicht immer, denn die Hausherren hatten durchaus gute Ideen. Wie in Minute fünf: Holebas ackerte sich in den Strafraum, tauchte nach einem feinen Zuspiel von Totti plötzlich frei vor Keeper Hart auf. Doch der behielt die Oberhand, parierte stark. Und auch wenig später verpasste Gervinho nur hauchzart eine scharfe Flanke von Nainggolan (6.). Apropos Nainggolan: Der Zweikämpfer zeigte sich stets auch als Aufbauspieler, nahm öfters Keita mal mit oder fand mit öffnenden Pässen die vorderste Angriffsfront. So wie in Minute 20, als Gervinho auf die Reise geschickt wurde - Hart parierte den Flachschuss aber klasse.
Edin Dzeko wurde fast komplett im ersten Durchgang kaltgestellt (hier von Seydou Keita). Getty Images
Die Citizens? Lauerten weiterhin auf Konter. Von Dzeko und Nasri war deswegen nichts zu sehen, die vordersten Angreifer der Gäste verschoben zumeist nur brav mit hin und her. Außer in Minute 28: Jesus Navas blieb erst an Holebas hängen, setzte dann aber nach. Seine folgende Flanke kam zu Dzeko, der seinen Kopfball jedoch nicht mehr aufs Tor drücken konnte.
Nochmal Feuer
Nach einigen zähen Minuten - auch unter den Augen von Italiens Nationaltrainer Antonio Conte - nahm die Begegnung dann nochmal an Fahrt auf. Erst brachte Gervinho einen tollen Sprint nach Nainggolan-Pass nicht mit einem guten Schuss zu Ende (39.), dann kam Keeper de Sanctis rechtzeitig vor Milner aus dem Gehäuse (40.). Außerdem gerieten Dzeko und Yanga-Mbiwa aneinander - jeweils Gelb (43.). Beeindruckend: Die Römer beendeten die ersten 45 Minuten mit einer Erfolgsquote von 65 Prozent in den Zweikämpfen und einer Passquote von 92 Prozent.
Spielbericht
Flotter Neubeginn
Den zweiten Abschnitt begannen die Citizens nun schärfer, pressten viel früher und hatten durch Dzeko auch die erste Torannäherung (46.). Doch die Roma wirkte davon keinesfalls geschockt, blieb dem eigenen Spiel treu: Ruhiger Spielaufbau mit Flachpässen und dann über die quirligen Außenbahnspieler in Richtung Mitte. Das brachte dann auch wieder Gelegenheiten ein: Erst konnte Gervinho nach einem Vorstoß seinen Nebenmann nicht finden (57.), dann scheiterte Pjanic mit einem Distanzknaller am aufmerksamen Keeper Hart (58.).
Nasris Schuss zur Stille
Während Samir Nasri sein fulminantes Tor feiert, blickt im Hintergrund Seydou Keita fassungslos drein. Getty Images
Apropos Distanzknaller: Einen solchen hatten wenig später auch die Himmelblauen parat - und was für einen. Nasri kam an der linken Außenbahn ans Leder, setzte einen Haken und zog nach innen. Es folgte ein wuchtiger Abschluss mit rechts, der unhaltbar vom linken Innenpfosten ins Netz flog (60.). Das Stadio Olimpico war für Momente still - außer im Block der mitgereisten Engländer natürlich. Nach einigen Minuten der Schockverarbeitung antworteten die Hausherren mit wütenden und guten Schüssen: Erst parierte Hart gegen Nainggolan (65.), dann tanzte Ljajic mehrere Gegenspieler aus und hämmerte das Spielgerät über die Querlatte (67.).
Matchwinner Nasri
Doch damit nicht genug: Nach einigen zähen Minuten hatten die Giallorossi gleich zwei Hochkaräter: Erst lenkte City-Keeper Hart einen Kopfball von Manolas mit den Fingerspitzen gerade noch an den rechten Pfosten (73.), dann blockte Demichelis vor der Linie einen Abschluss von Joker Destro (73.), der für den glücklosen Totti gekommen war (70.). Fortan standen die Himmelblauen tief hinten drin und verteidigten dort gegen das römische Herzblut. Einmal kamen sie schließlich gar noch voran - entscheidend: Nasri wurde von Joker Jovetic angespielt, legte dann minimal quer für den anstürmenden Zabaleta, der das 2:0 markierte. City rettete sich damit doch noch ins Achtelfinale, während den besser spielenden Giallorossi immerhin die Europa League bleibt. ZSKA nämlich verlor mit 0:3 in München.
Die Roma gastiert am Sonntag (15 Uhr) beim Überraschungsteam und dem aktuellen Tabellendritten CFC Genua, City tritt einen Tag vorher (16 Uhr) bei Leicester City an. Die Auslosung für das Achtelfinale findet am kommenden Montag, 15. Dezember 2014 (ab 12 Uhr, LIVE! bei kicker.de), statt.