Eigentlich war Stade Rennes genau das Team, das PSG nach der üblen Pleite bei Newcastle United unter der Woche so gar nicht auf dem Spielplan gebrauchen konnte. Drei der letzten vier Spiele gegen die Bretonen hatte der Hauptstadtklub verloren - und auch am Sonntagabend stotterte der Motor beim Star-Ensemble in der Anfangsphase noch. Angstgegner Rennes war von Beginn an gut im Spiel, Donnarumma musste gegen Kalimuendo einen frühen PSG-Rückstand verhindern (6.).
Dann aber stellte die individuelle Klasse der Pariser die Weichen auf Auswärtssieg: Dembelé leitete mit einem feinen Dribbling ein, Vitinha schloss mit einem herrlichen Schlenzer aus dem Stand ab - ein sehenswertes Tor (32.). Und nur kurz darauf nutzte der amtierende Meister einen schwachen Moment in der Rennes-Abwehr, Zaire-Emery fand mit einem gefühlvollen Flugball den komplett alleingelassenen Hakimi - 0:2 (36.). Mbappé hätte kurz vor der Pause sogar noch für die Vorentscheidung sorgen können, scheiterte aber an Mandanda (45.+2).
So blieb Rennes im Spiel - und sorgte tatsächlich für ein kurzes Zittern bei PSG: Goncalo Ramos ließ eine gute Chance ungenutzt und im direkten Gegenzug verkürzte Rennes durch einen Gouiri-Kopfball nach feiner Flanke von Blas (56.). Luis Enrique reagierte umgehend, brachte direkt nach dem Gegentreffer Kolo Muani für Goncalo Ramos - und traf damit voll ins Schwarze. Keine zwei Minuten war der Neuzugang von Eintracht Frankfurt auf dem Feld, als er eine mustergültige Hereingabe von Hakimi per Direktabnahme ins kurze Eck schickte und damit den alten Abstand wiederherstellte (58.).
Glückloser Mbappé übers leere Tor
Ein weiteres Tor des Ex-Frankfurters nur fünf Minuten später wurde aufgrund einer Abseitsstellung von Vorlagengeber Mbappé nicht anerkannt (63.), doch die schnelle Antwort nahm den widerspenstigen Bretonen merklich den Wind aus den Segeln. PSG hätte den Sieg noch höher gestalten können, unter anderem der auffällige Hakimi (79.) und der eingewechselte Barcola (82.) vergaben beste Chancen.
Vor allem aber Mbappé agierte im Abschluss äußerst unglücklich. Der Angreifer hatte das vierte PSG-Tor zweimal schon auf dem Fuß (76., 83.) und garnierte seinen gebrauchten Tag dann in der 86. Minute, als er nach einem beeindruckenden Solo schon an Torwart Mandanda vorbei war und den Ball dann unbedrängt übers leere Tor setzte. Kurz zuvor hatte Rennes mit einem Lattenkopfball des eingewechselten Yildirim zum einzigen Mal ernsthaft am zweiten Anschluss des Tages geschnuppert - zu mehr reichte es aber nicht. PSG rückt damit in der Ligue 1 wieder auf den dritten Platz vor, Rennes hängt im Mittelfeld der Tabelle fest.