Real Madrid wollte Revanche nehmen für die 1:3-Pleite im Supercopa-Endspiel des vergangenen Jahres. Um dies zu schaffen, nahm Real-Trainer Carlo Ancelotti nach dem 5:3-Sieg n.V. über Atletico Madrid im Halbfinale zwei Veränderungen vor. Lunin begann im Tor statt Kepa, zudem rückte Kroos für Modric in die Anfangsformation.
Barcelonas Coach Xavi vertraute nach dem 2:0 gegen CA Osasuna nahezu derselben Startelf. Einzig den verletzten Raphinha galt es zu ersetzen. Pedri begann anstelle des Brasilianers.
Barça-Hintermannschaft zweimal eiskalt ausgehebelt
Die Partie begann mit Chancen auf beiden Seiten. Zunächst traf Rodrygo den Ball nicht richtig (3.), zwei Minuten später hatte Ferran Torres gleich zweimal die Chance, zum Abschluss zu kommen. Barça stand mit der letzten Kette relativ hoch, das wurde den Katalanen in der Folge gleich doppelt zum Verhängnis: Erst verspekulierte sich Koundé, weshalb Vinicius Junior freie Fahrt hatte und zur Führung traf (8.), nur zwei Minuten später war es Rodrygo, der nach einem langen Ball auf und davon war und nur noch auf Doppeltorschütze Vinicius Junior querlegen musste.
Real zog sich in der Folge zurück, überließ den Katalanen den Ball und setzte auf Umschaltmomente über die beiden schnellen Brasilianer in der Spitze. Barça kam allerdings auch zu Chancen, so scheiterte Ferran Torres zunächst an der Latte (12.) und danach zweimal aus nahezu identischer rechter Position (21., 27.). In der 33. Minute gelang den Blaugrana der zu dem Zeitpunkt verdiente Anschlusstreffer durch Lewandowskis starke Volleyabnahme.
Lange Bestand hatte der Ein-Tor-Rückstand aber nicht. Real zeigte sich wieder mehr in der Offensive und holte nach Foul von Araujo an Vinicius Junior einen Strafstoß heraus. Der Gefoulte trat selber an und erzielte seinen dritten Treffer des Spiels (39.). Danach zeigte sich wieder ein ähnliches Bild wie zuvor, Real zog sich etwas zurück. Pedri hatte quasi mit dem Pausenpfiff noch einmal die Chance, um zu verkürzen, er verzog jedoch knapp (45.+5).
Rodrygo mit der Vorentscheidung - Araujo fliegt vom Platz
Nach der Pause zeigte sich das Bild im Vergleich zu großen Teilen des ersten Durchgangs unverändert, jedoch konnte Barça kaum noch Gefahr vor dem gegnerischen Tor entwickeln. Weil die defensive Absicherung aber zunächst auch besser funktionierte, gab es kaum nennenswerte Chancen. Beinahe mit der ersten erhöhte Real auf 4:1, nachdem Koundé eine Hereingabe von Vinicius Junior genau vor die Füße von Rodrygo klärte - 4:1 (64.). Barcelona war gebrochen, spätestens als Kapitän Araujo nach einem Foul an Vinicius Junior mit Gelb-Rot vom Platz flog (71.).
Barça brachte in Unterzahl nach vorne gar nichts mehr zustande, auf der anderen Seite hatten die Königlichen gar noch einige Chancen, um sogar Treffer Nummer fünf zu erzielen (73., 79.). Einzig Joao Felix ließ bei seinem Abschluss noch einmal seine technische Finesse aufblitzen (80.). Real ließ in den Schlussminuten den Ball laufen und schaukelte die Führung problemlos über die Runden. Real gelang somit die erfolgreiche Revanche für die Final-Pleite im vergangenen Jahr und feierte Supercopa-Titel Nummer 13.
Viel Zeit zum Durchatmen bleibt beiden Teams nicht. Bereits unter der Woche steht das Achtelfinale in der Copa del Rey an. Barcelona gastiert am Donnerstag (19.30 Uhr) beim Drittligisten Unionistas Salamanca, Real Madrid empfängt zwei Stunden später Atletico Madrid zur Wiederholung des Derbi madrileno.