Der frisch erneut zum FIFA-Welttrainer gekürte Jürgen Klopp nahm nach dem 2:1 im Topspiel gegen Tottenham drei Spielerwechsel vor und brachte die genesenen Matip und Keita sowie Minamino für Williams, Jones und Salah.
Obwohl die Reds am Mittwochabend noch im Einsatz gewesen waren und nun am ungeliebten Samstagmittag bereits wieder antreten mussten, war von Müdigkeit zunächst keine Spur - zumindest bei Liverpool. Ganz anders sah es bei Crystal Palace aus, das ebenfalls am Mittwochabend (1:1 bei West Ham) gespielt hatte und in der dritten Minute nicht hinterherkam: Mané legte im Strafraum quer zu Minamino, der kurz verzögerte und dann aus acht Metern die Führung besorgte - mit seinem ersten Treffer im 18. Premier-League-Spiel.
In der Folge zog sich der Spitzenreiter mehr und mehr zurück und bekam etwas mehr Abwehrarbeit. Als Ayew ein Laufduell gegen Fabinho gewann und von rechts in den Strafraum eindrang, hätte es im Gästetor klingeln können, doch der Querpass zu Zaha geriet zu unpräzise (24.). Just in dieser besten Phase von Palace schlug Liverpool ein zweites Mal zu. Bei einem seltenen Angriff spielte Firmino Mané an, der zwei Kontakte brauchte, um den Ball anzunehmen und per Drehschuss eiskalt unten links zu versenken (35.).
Perfekter Konter der Reds - Mané sauer wegen Auswechslung
Während die "Eagles" weiter tapfer nach vorne spielten und durch Zaha einen ordentlichen Abschluss verzeichneten (41.), erteilten die Gäste ihrem Kontrahenten kurz darauf ein nächstes Lehrbeispiel in Sachen Effizienz. Bei einem Konter setzte Firmino den links startenden Robertson ein, dann ging es mit Vollspeed nach vorne. Weil Minamino, Mané und Firmino im Gleichschritt nach vorne stürmten und alle offensiven Räume besetzten, verlor die Defensive der Hausherren die Orientierung. Firmino profitierte von der perfekten Hereingabe und schob locker zum 3:0 ein (44.).
Im letzten Spiel vor einer achttägigen Pause wollten die Reds noch einmal alles reinwerfen. So sah es auch im zweiten Abschnitt nicht freundlicher für die Elf von Roy Hodgson aus, die in dieser Saison eigentlich bisher ganz gut in Form war. Den Anfang zu einer furiosen zweiten Hälfte machte Henderson, der den Ball aus 20 Metern links neben den Pfosten schlenzte (52.). Mané (56.) und Minamino (59.) ließen in der Folge das 5:0 liegen, und Klopp brachte Salah für Mané - der noch Lust auf mehr gehabt hätte und seinen Ärger über die Auswechslung recht deutlich machte.
Reds toben sich aus - Palace schlicht überfordert
Der frische Salah fügte sich prächtig ein und bediente Firmino, dessen Lupfer das 5:0 brachte. Palace hatte nichts entgegenzusetzen und fing sich einen Treffer nach dem anderen. Erst staubte Salah nach einer Ecke und Matips Kopfball-Vorarbeit ab (81.), dann versenkte er den Ball per feinem Schlenzer in den linken Winkel (84.) - das 7:0 und Salahs dritter Scorerpunkt! Es war zugleich der Schlusspunkt, Schiedsrichter Jonathan Moss erlöste die Hausherren kurz darauf.
Die Reds, für die es erst am 27. Dezember mit dem Heimspiel gegen West Bromwich Albion weitergeht, festigten ihre Tabellenführung mit einem doppelten Rekord: Das 7:0 ist ihr höchster Auswärtssieg in der ersten Liga überhaupt (für den Trainer Klopp ebenfalls) - und Klopp hat mit 127 Premier-League-Siegen jetzt mehr als jeder Liverpool-Trainer vor ihm.