Osnabrücks Trainer Joe Enochs veränderte seine Startelf nach der späten 1:2-Niederlage in Dresden auf einer Position: Ornatelli lief von Beginn an auf, Bleker nahm zunächst auf der Bank Platz.
Ralf Loose auf Seiten der Münsteraner schickte die Elf ins Rennen, die einen 3:1-Heimerfolg gegen Fortuna Köln herausgespielt hatte.
Im Vorfeld der Partie rückten die sportlichen Aspekte des Derbys in den Hintergrund. Hauptthema waren der Ausschluss der Gästefans und der in letztem Moment abgesagte Fanmarsch. Letztlich durften die angereisten Preußen-Anhänger vor dem Osnabrücker Bahnhof demonstrieren, bevor die beiden Teams den sportlichen Teil des Abends begannen.
Und der startete für die Hausherren nach Maß. Nach einem Warnschuss von Savran (3.) zirkelte Alvarez einen Freistoß ins linke Eck zur 1:0-Führung der Hausherren. Denen gehörte dann auch die Anfangsphase: Osnabrück trat druckvoll auf, griff die Münsteraner früh an und schaffte es, die Preußen nahezu komplett aus dem Spiel zu nehmen. Dabei verpasste der VfL allerdings in Person von Dercho, der im Fünfer einen Ball knapp neben den Pfosten setzte, die Führung auszubauen.
Das sollte sich rächen, denn aus dem Nichts fiel nach 24 Minuten der Ausgleich für Preußen Münster - bezeichnenderweise aus der Distanz: Hoffmann zimmerte den Ball aus rund 25 Metern zum 1:1 ins Eck. Nach dem Ausgleich fand Münster besser ins Spiel, unterband das Osnabrücker Offensivspiel nahezu komplett, verpasste es aber, selbst auf den Führungstreffer zu drängen.
Der 10. Spieltag
Wenig Biss im zweiten Durchgang
Nach dem Seitenwechsel neutralisierten sich die beiden Krontrahenten über weite Strecken im Mittelfeld. Torraumszenen blieben hüben wie drüben auf der Strecke und auch der Spielfluss litt unter Unkonzentriertheiten. Für Unterhaltung sorgte lediglich ein Freistoß im Sechzehner der Osnabrücker nach Rückpass auf Schwäbe, der aber keine Gefahr brachte (49.).
Im weiteren Verlauf wirkte es, als hätten sich beide Teams mit dem Remis angefreundet. Bei geringem Spieltempo lief in den Offensiven kaum noch etwas zusammen. Erst in der Schlussphase kam wieder so etwas wie Derbystimmung auf: In der 90. Minute wollte Willers ein hohes Zuspiel in den Sechzehner klären. Der Ball rutschte ihm aber über den Fuß und schlug zum 2:1 für Münster ein. Doch Osnabrück warf noch einmal alles nach vorne und wurde durch einen Savran-Treffer im Anschluss an einen Eckball belohnt (90.+3).
Unschöne Szenen gab es im Anschluss an das Tor zum 2:2: Nachdem Bischoff vom auf den Platz geeilten Merkens, der gar nicht im Osnabrücker Kader stand, zu Boden gestoßen worden war, stürmten Betreuer und Ersatzspieler beider Teams auf das Spielfeld. Schiedsrichter Bastian Dankert beendete in dieser Situation die Begegnung, die bis dahin sehr friedlich verlaufen war.
Der VfL Osnabrück ist am Samstag (14 Uhr) in Großaspach gefordert. Zeitgleich empfängt Preußen Münster die Stuttgarter Kickers.