Zum 125. Geburtstag des Vereins lief der VfL Osnabrück im wichtigen Kellerduell mit Eintracht Braunschweig in einem Sondertrikot auf. Kein Wappen, dafür das Osnabrücker Rad, prangte auf der Brust der Lila-Weißen, die unbedingt Punkte brauchten, um im Kampf gegen den Abstieg noch einmal Hoffnung zu sammeln. Für das klassische Sechs-Punkte-Spiel setzte VfL-Coach Uwe Koschinat auf zwei Veränderungen im Vergleich zum 0:4 in Kiel: Kapitän Beermann kehrte erstmals seit dem Hinrunden-Duell mit Braunschweig am 13. Spieltag zurück auf den Rasen und ersetzte den erkrankten Diakhite, zudem begann Wulff anstelle von Ajdini (Bank).
Braunschweigs Trainer Daniel Scherning, der von 2021 bis 2022 selbst den VfL trainiert hatte, musste nach dem torlosen 0:0 im Derby gegen Hannover seinerseits einmal wechseln. Ivanov fehlte mit einer Gehirnerschütterung, für ihn durfte Nikolaou ran.
2. Bundesliga, 30. Spieltag
Löwen schocken VfL früh
Das Tabellenschlusslicht startete mutig in die Partie, lief hoch an und warf sich von Beginn an in jeden Zweikampf. In der Defensive stand Osnabrück jedoch wacklig, was der BTSV schon in Spielminute neun eiskalt bestrafte. Beermann verpasste es eine Rittmüller-Flanke zu klären, im Zentrum schaltete Donkor schneller als Conteh und netzte ein - 1:0 für die Gäste.
Lange geschockt zeigte sich der Gastgeber allerdings nicht, beinahe im direkten Gegenzug bot sich Tesche die große Chance auf die schnelle Antwort. Seinen Schuss nach toller Hereingabe von Cuisance wehrte BTSV-Schlussmann Hoffmann allerdings ab (10.). Im Nachgang flachte die Partie eine ganze Weile lang ab, Osnabrück wollte das Spiel machen, fand aber kein Durchkommen gegen souveräne Braunschweiger. Die Gäste suchten derweil über Konter ihr Glück, Kaufmann und Philippe scheiterten bei ihren Chancen jedoch (33./38.).
Braunschweig eiskalt - Osnabrück verzweifelt an Hoffmann
Wie schon beim 1:0 brachte in der Folge ein erneuter Osnabrücker Defensiv-Lapsus den zweiten Treffer für Braunschweig. Bei einem Steilpass aus der eigenen Hälfte bewachte kein Verteidiger den startenden Philippe und der blieb vor dem Tor eiskalt (40.). Dass es kurz vor der Pause nicht noch schlimmer kam, war in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs Gyamfi zu verdanken, der auf der Linie bei einem Schuss von Kaufmann den Gegentreffer verhinderte (45.+2).
Kurz nach dem Seitenwechsel dann musste plötzlich BTSV-Schlussmann Hoffmann eingreifen - und wie: Eine Conteh-Hereingabe landete bei Engelhardt, der aus fünf Metern abschloss, aber am tollen Reflex des 24-Jährigen scheiterte (51.). So hielt die Null beim BTSV, der wenig später ein drittes Mal jubeln durfte. Nach einer starken Einzelaktion von Philippe stand Gomez richtig und stellte aus sieben Metern auf 3:0 (60.).
Wriedt vergibt den Ehrentreffer
Auch im Anschluss blieb Braunschweig wach, nur zwei Minuten später verpasste Multhaup sogar noch den vierten Treffer (62.). Auf der Gegenseite scheiterten derweil Makridis und Kleinhansl und so blieb es beim 3:0 (67./69.).
Die Schlussphase spielte Braunschweig souverän herunter, bis es in der 90. Minute noch einmal turbulent wurde. Nach einem Foul von Bicakcic an Lobinger zeigte Schiedsrichter Tom Bauer auf den Punkt, doch Wriedt ließ auch die Großchance vom Punkt liegen (90.+2). Damit war der 3:0-Auswärtssieg der Löwen beschlossene Sache, die sich über drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg freuen konnten. Beim VfL wird die Lage bei nun noch vier zu absolvierenden Spielen immer düsterer.
Am kommenden Samstag ist der HSV in Braunschweig zu Gast (13 Uhr). Osnabrück gastiert am Sonntag im Magdeburg (13.30 Uhr).