Oranje-Coach Ronald Koeman tauschte seine Anfangsformation nach dem 2:4 gegen Kroatien auf nur einer Position aus und brachte Lang, der im Halbfinale noch den späten Ausgleich besorgt hatte, für Koopmeiners (Bank).
Ganz anders sah es bei den Italienern aus, bei denen Trainer Roberto Mancini nach dem 1:2 gegen Spanien die Rotationsmaschine anwarf und sieben Wechsel vornahm: Für di Lorenzo, Bonucci, Spinazzola, Jorginho, Barella, Immobile und Zaniolo begannen Gnonto, Buongiorno, Dimarco, Cristante, Verratti, Raspadori und Retegui.
Beide Mannschaften sortierten sich erst einmal und gewannen durch ein paar Ballbesitz-Stafetten Sicherheit. Nach drei Minuten verbuchte Dumfries für Oranje die erste Möglichkeit, sein Kopfball nach dem Eckball von Gakpo landete aber über dem Tor. Italien näherte sich wenige Augenblicke später an und durfte direkt über den Führungstreffer jubeln.
Dimarco eröffnet sehenswert - Frattesi erhöht
Nachdem Retegui den Seitfallzieher verpasst hatte, legte Raspadori per Hacke auf Dimarco ab, der überlegt ins rechte Eck traf (6.). In der Folge entwickelten die Niederländer besonders im letzten Drittel keine Durchschlagskraft. Stattdessen zeigte die Squadra Azzurra, wie es geht: Nach Vorlage von Gnonto und einer kapitalen Lücke in der Hintermannschaft von Oranje spitzelte Frattesi den Ball vorbei an Bijlow zum 2:0 in die Maschen (20.). Statt einer Antwort der Niederlande folgte beinahe der dritte Treffer Italiens, Dimarcos Schuss aus der Ferne verpasste das linke Kreuzeck denkbar knapp (27.).
Finaltag in der Nations League
Langsam aber sicher fand die Elftal besser ins Spiel, immer wieder stellte der quirlige Simons die italienische Hintermannschaft vor Probleme. Der Akteur von der PSV Eindhoven sollte es auch sein, der in der 40. Minute die beste Chance für die Niederländer einleitete. Simons' Steckpass auf Gakpo mündete beinahe in einem Tor, Liverpools Angreifer zirkelte das Spielgerät allerdings Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.
Bergwijn erzielt den überfälligen Anschlusstreffer - Chiesa antwortet
Mit drei Wechseln und nicht wieder erkennbar kam die Niederlande aus der Pause und machte sofort Druck. Erst verpasste Gakpo den Anschlusstreffer (47.), dann erzielte Bergwijn nach etlichen Versuchen den völlig überfälligen Anschlusstreffer (68.). Durch diesen Treffer wachten die Italiener wieder auf und die Squadra Azzurra drückte in den Folgeminuten auf die direkte Antwort, die nur vier Minuten später gelingen sollte. Der eingewechselte Chiesa schockte die Niederländer nach Vorlage von Frattesi erneut (72.).
Wijnaldum bringt Oranje nah an den Ausgleich
Doch auch danach gab sich Oranje nicht auf, setzte sich in Italiens Hälfte fest und belohnte sich ein weiteres Mal mit dem Anschlusstreffer durch den eingewechselten Weghorst (82.). Nach VAR-Überprüfung hatte das Tor aber keinen Bestand (84.), der Ex-Wolfsburger war während der Vorlage von Wijnaldum im Abseits gestanden. Es reifte der Eindruck, dass die Italiener die komfortable Führung über die Zeit bringen würden, doch Wijnaldum hatte kurz vor Ende der regulären Spielzeit etwas dagegen und besorgte tatsächlich ein weiteres Mal den Anschluss (89.).
In der neunminütigen Nachspielzeit blieb der Lucky Punch jedoch aus, Italien fuhr den knappen 3:2-Vorsprung nach Hause und sicherte sich den 3. Platz in der Nations League.
Spieldaten
G. Donnarumma - Rafael Toloi, Buongiorno, Acerbi - Gnonto , Dimarco , Frattesi , Cristante, Verratti - Raspadori , Retegui
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Grolsch Veste |
Die Niederlande treffen am 7. September im Rahmen der EM-Qualifikation auf Griechenland (20.45 Uhr), Italien ist zwei Tage später zu Gast in Nordmazedonien (20.45 Uhr).
