Bundesliga

Labbadia will niemanden am Flutlichtmast aufhängen

Stuttgart: Sakai debütiert gegen Hertha

Labbadia will niemanden am Flutlichtmast aufhängen

Neue Hoffnungsträger braucht der VfB: Bruno Labbadia setzt gegen Hertha auf Gotoku Sakai (l.).

Neue Hoffnungsträger braucht der VfB: Bruno Labbadia setzt gegen Hertha auf Gotoku Sakai (l.). picture alliance

Seinen 45. Geburtstag feierte Labbadia am Tag des Pokal-Offenbarungseids - oder doch den 49.? "Bisher dachte ich immer, dass man an seinem Geburtstag ein Jahr älter wird, am Mittwoch bin ich aber um fünf Jahre gealtert", sagte Labbadia auf der Pressekonferenz am Freitag. "Diesen Auftritt hätte ich nicht erwartet."

Hatten die Verantwortlichen noch gehofft, dass die Spieler durch das späte 2:2 in Leverkusen Selbstvertrauen getankt hatten, wurden sie im Süd-Schlager bitter enttäuscht. Viele Fehler, kein Tempo, wenig Zusammenspiel. "Nach ein, zwei Aktionen haben wir nach 20 Minuten unsere Linie verloren", wunderte sich Labbadia. "Die Laufintensität hat zwar gestimmt, aber wir haben uns im luftleeren Raum bewegt und waren nicht an den Gegenspielern dran."

Nicht das Aus, vielmehr der Auftritt vor nur fast ausverkauftem Haus zog die Gemütslage im "Ländle" in den Keller. Labbadia reagierte mit "vielen Einzelgesprächen". Denn: "Wir müssen herauskriegen, warum wir gegen die Bayern so ängstlich aufgetreten sind. Mir ist es lieber, wenn ein Spieler drei Fehler macht, als dass er sich versteckt."

Angst ist immer ein schlechter Begleiter. Ich habe nur Angst vor Krankheiten.

Bruno Labbadia

Der Schrei nach personellen Konsequenzen war hernach laut ("Ich kann mir vorstellen, dass mancher gerne sehen würde, dass man ein paar Leute am Flutlichtmast aufhängt"), Labbadia will zumindest einige Änderungen gegen Hertha am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker online) vornehmen.

Sakai wird schon jetzt gebraucht

Feststeht: "Anstelle des gesperrten Cristian Molinaro wird Gotoku Sakai spielen." Dem 20 Jahre jungen Winterneuzugang hätte man zwar "eigentlich gerne noch etwas Anpassungszeit gegeben, aber jetzt erfordert es die Situation, dass er spielen muss. Go ist ein positiver Junge mit einem sauberen Passspiel, guten Flanken und einer hohen Dynamik. Vor allem offensiv macht er Druck." Weitere personelle Veränderungen habe er "im Kopf", wollte aber nichts verraten. Einzig: "Es geht darum, unsere Stärken wieder mehr zum Tragen zu bringen."

Zumal nach der der Partie gegen die kriselnden Berliner mit Hannover (A), Freiburg (H), Hamburg (A), Kaiserslautern (H), Hoffenheim (A) und Nürnberg (H) weitere vermeintlich machbare Klubs warten. Richtungsweisend nennt man ein solches Programm wohl, ohne Ergebnisse wird es irgendwann auch für den Trainer eng. Angst vor einem baldigen Aus habe er aber nicht, betonte Labbadia. Sein Credo: "Angst ist immer ein schlechter Begleiter. Ich habe nur Angst vor Krankheiten."