Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl ließ vor der Partie gegen Leverkusen ordentlich rotieren. Im Vergleich zur 0:2-Niederlage beim FC Bayern München am vergangenen Wochenende veränderte er seine Startelf auf gleich vier Positionen. In der Viererkette rückten Danilo und Da Costa für Bauer und Levels in die Mannschaft, Nyland bekam den Vorzug gegenüber Torhüter-Kollege Özcan. Zudem kehrte Morales nach Gelb-Sperre zurück ins Team und nahm in der Offensive den Platz von Hinterseer ein.
Leverkusens Coach Roger Schmidt hingegen setzte auch aufgrund der vielen Verletzten auf personelle Konstanz. Gegenüber dem 3:1-Sieg im Pokal bei der SpVgg Unterhaching tauschte er nur auf einer Position. Im offensiven Mittelfeld spielte Calhanoglu für Mehmedi (Bank).
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Bayer-Sturmduo lange Zeit blass
Gerade einmal vier Punkte trennten den Aufsteiger vor der Partie vom vermeintlichen Spitzenteam aus Leverkusen. Dementsprechend selbstbewusst agierten die Ingolstädter in der Anfangsphase der Partie. Der erste Torschuss der Partie ging auf das Konto von Matip, der auf Höhe des Sechzehners zum Abschluss kam, nachdem Tah ihm zu viel Raum gelassen hatte. Der Schuss ging knapp oben rechts am Tor vorbei (7.). Kurze Zeit später musste auch Torhüter Leno erstmals rettend eingreifen, als Groß eine halbhohe Hereingabe von Morales volley nahm (15.).
Leverkusen dagegen fand in der Offensive kaum statt. Die beiden Spitzen Kießling und Hernandez, die sich gegen Gladbach noch für alle fünf Bayer-Tore verantwortlich zeichneten, hingen komplett in der Luft - auch weil Ingolstadt die Leverkusener früh im Aufbauspiel störte. Einzig Calhanoglu (23.) und Tah (31.) kamen für Bayer zum Abschluss, ernsthaft gefährlich wurde dem Tor von Keeper Nyland aber keiner der beiden Versuche.
Einen Schockmoment erlebte Leverkusen zudem, als Kießling nach einem Zweikampf mit Bregerie verletzt am Boden liegen blieb (36.) und mehrere Minuten auf und neben dem Platz behandelt werden musste. Trainer Schmidt hatte Ersatzmann Mehmedi bereits zum Aufwärmen geschickt, Kießling konnte aber weiterspielen.
Wendell an den Pfosten - Hernandez ins Tor
Nach der Halbzeitpause machte sich Mehmedi sogar schon einsatzfertig, Kießling aber kehrte auf den Platz zurück. Leverkusen wurde in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit langsam dominanter, allerdings weiterhin, ohne der Ingolstädter Defensive dauerhafte Probleme zu bereiten. Hernandez hatte die einzige Großchance, als er nach 57 Minuten frei vor FCI-Keeper Nyland auftauchte, sich aber für den Querpass auf Bellarabi entschied. Matip konnte klären.
Tat sich im Zweikampf mit Bregerie weh, konnte aber weiterspielen: Stefan Kießling. Getty Images
Umgekehrt machten es die beiden Leverkusener später besser. Im Mittelfeld eroberte Bellarabi den Ball, sprintete in Richtung des Ingolstädter Strafraums und steckte durch auf Hernandez. Der Mexikaner vollendete trocken mit einem Schlenzer in die lange Ecke (73.) und brachte Bayer so in Führung. Bereits kurz zuvor hatte Wendell den Pfosten getroffen - allerdings den eigenen (69.). Leckie hatte sich auf der linken Seite gegen Toprak durchgesetzt und den Ball Quer in die Mitte gespielt. Beim Klärungsversuch hätte Wendell den Ball beinahe im eigenen Tor versenkt.
Im Anschluss an den Führungstreffer beschränkten sich die Leverkusener weitgehend aufs Kontern und verteidigten in erster Linie das eigene Tor. Ingolstadt kam nur noch über Standardsituationen zum Abschluss, stellte Leverkusen-Keeper Leno aber nicht mehr vor größere Probleme. So blieb es beim glücklichen Erfolg für die Leverkusener, die aufgrund der besseren Chancenverwertung als Sieger den Platz verließen.
Die Bundesliga verabschiedet sich nach diesem Spieltag in die Winterpause. Für Ingolstadt geht es am Samstag, den 23. Januar (15.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Mainz weiter, Leverkusen spielt zur selben Zeit in Hoffenheim.