Schalkes Trainer André Breitenreiter tauschte im Vergleich zum 1:2 in Augsburg auf einer Position: Di Santo bildete zusammen mit Huntelaar dieses Mal eine Doppelspitze, während Sané auf die Bank ausweichen musste. Letztmals hatte das Sturmtalent am 6. Spieltag beim 2:0 gegen Frankfurt nicht in der Startelf gestanden.
Hoffenheims Coach Huub Stevens reagierte nach dem 1:0 gegen Hannover mit zwei Veränderungen: Rudy und Vargas begannen anstelle von Kapitän Schwegler (Oberschenkelprobleme) und Volland. Letztmals hatte der deutsche Nationalspieler am 4. Spieltag der Vorsaison bei der TSG nur auf der Bank gesessen (2:0 in Stuttgart).
Choupo-Moting kann's auch zu Hause noch
Unabhängig vom Ausgang der Partie stand schon fest: Die TSG spielt die zweitschwächste Hinrunde der Vereinsgeschichte, nur 2012/13 sammelten die Kraichgauer weniger Punkte im ersten Halbjahr (damals 12, aktuell 13). Als krasser Außenseiter ohne Selbstbewusstsein präsentierten sich die Kraichgauer aber nicht: Die Elf von Coach Stevens, der bei seiner alten Liebe S04 gastierte, setzte neben gutem Defensivspiel auch immer wieder Nadelstiche über den quirligen Vargas. Die besseren Chancen verzeichneten in der Anfangsphase dennoch die Knappen: Zweimal setzte Goretzka starke Distanzschüsse, die jeweils knapp am linken Pfosten vorbeisausten (6. und 14.).
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Mit fortschreitender Zeit wurde die Dominanz der Königsblauen noch klarer, sie rissen die Spielkontrolle komplett an sich. Von den Hoffenheimern kam lange Zeit nichts mehr in Richtung Fährmanns Gehäuse - dafür wurde reichlich Druck auf die TSG-Abwehr und Keeper Baumann gemacht. Das alles führte auch zur verdienten Führung: Geis durfte von der rechten Seite unbedrängt flanken. Choupo-Moting traf den Ball im Zentrum mit etwas Glück mit dem Schienbein, sodass das Leder rechts unten ins Eck zog (28.). Interessant: Seine letzten sechs Tore im Oberhaus hatte Choupo-Moting in der Fremde erzielt. Auf Schalke traf er letztmals vor über einem Jahr, am 12. Spieltag der Vorsaison beim 3:2 gegen den VfL Wolfsburg.
Am Rande: Vor dem Spiel hatte der Ruhrkohle-Chor das Steigerlied intoniert. Getty Images
Mit der Führung im Rücken spielte es sich natürlich noch leichter - die Folge waren schöne Kombinationen und einige ordentliche Abschlüsse. Ein Hochkaräter war allerdings nicht mehr dabei - es blieb beim 1:0 zur Pause.
Schmid artistisch - Kolasinac frech
Nach einem zunächst ruhigen Wiederbeginn erwischte Hoffenheim den besseren Start und hätte beinahe das 1:1 gemacht: Rudy steckte stark zu Kaderabek durch, der von der rechten Grundlinie scharf und flach nach innen passte. Dort versuchte es Schmid artistisch mit der Hacke, das Leder ging jedoch knapp rechts am Gehäuse vorbei (52.). Diese Aktion verlieh den Kraichgauern zusätzliches Selbstvertrauen, fortan schoben sie wieder vermehrt an. Doch auch die Schalker versteckten sich nicht und setzten selbst wieder Offensivzeichen: Kolasinac scheiterte mit einem als Flanke getarnten Torschuss am linken Außenpfosten (64.). Mittlerweile wirkten auf beiden Seiten auch Top-Offensivkräfte mit: Volland und der 19-jährige Shootingstar Sané wirbelten.
TSG bringt nichts mehr zustande
Vergab die beste Hoffenheimer Möglichkeit: Stürmer Eduardo Vargas. Getty Images
Bevor die letzten 20 Minuten anbrachen, hatte Vargas noch die Großchance aufs 1:1 vergeben. Der Chilene durfte relativ freistehend abschließen, setzte das Leder aber ein Stück weit drüber (69.). Es war der Startschuss der besten TSG-Phase, die letztlich aber auch kein Tor einbrachte, denn Schär und Joker Joelinton verzogen (90. und 90.+4). Auf der anderen Seite hatte zuvor Sané die Vorentscheidung vergeben (76.).
Mit dem Schalker Sieg blieb es bei einigen Fakten: Die Knappen sind freitags heimstark, denn nun zwölf der vergangenen 13 Freitagabendspiele in der Veltins-Arena gewann Schalke (ein Remis). Die letzte Heimniederlage an einem Freitag gab es im September 2009 beim 1:2 gegen Wolfsburg. Und: Huub Stevens kehrte in sein altes Wohnzimmer ohne Erfolgserlebnis zurück. Seine letzten fünf Bundesliga-Spiele auf Schalke konnte der Holländer nicht gewinnen. In der Vorsaison hatte der "Knurrer von Kerkrade" mit Stuttgart 2:3 in der Veltins-Arena verloren, zudem war er in seinen letzten drei Heimspielen als S04-Coach sieglos geblieben. Dazu kam eben diese Niederlage mit der TSG.
Die Bundesliga verabschiedet sich mit diesem Spieltag in die Winterpause. Für Schalke geht es Sonntag, den 24. Januar 2016, zu Hause gegen Werder Bremen weiter. Hoffenheim einen Tag zuvor (15.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen an der Reihe.