Mittelfeldduell: Bochums Dennis Grote (li.) gegen Pirmin Schwegler (Frankfurt). imago
Frankfurts Coach Michael Skibbe brachte im Vergleich zur 0:4-Heimklatsche gegen Bayern München im Pokal drei Neue: Teber, Caio und Liberopoulos ersetzten Bajramovic, Steinhhöfer und Fenin.
Bochum präsentierte unter der Woche nach dem 1:4-Heimdebakel gegen Werder Bremen mit Heiko Herrlich einen neuen Coach, der sein Team ebenfalls auf drei Positionen umstellte: Für Freier, Azaouagh und Klimowicz durften Epallé, Grote und Dedic von Beginn an ran.
Bochum legte in Frankfurt sein Hauptaugenmerk zunächst auf eine kompakte Defensive. Die Eintracht war optisch überlegen, verstrickte sich aber oft frühzeitig im engmaschigen Abwehrnetz der Westfalen.
Gefahr für die Gäste entwickelte sich so nur nach Standardsituation. Bei diesen stand erst Liberopoulos im Mittelpunkt (7., 12., Lattenkopfball), und dann Caio: Der Brasilianer schoss einen direkten Freistoß aus 28 Metern rechts an der Mauer vorbei und der Ball flutschte per Aufsetzer ins rechte Eck. Heerwagen sah dabei nicht gut aus (14.).
Das taktische Konzept des VfL war vorerst über den Haufen geworfen. Eine Reaktion der Gäste aber blieb aus, die Hessen blieben am Drücker und kombinierten teilweise sehr ansehnlich. Am besten in der 24. Minute, als Liberopoulos nach einer Staffette über mehrere Stationen Spychers Flanke an den Innenpfosten köpfte.
Pech für die Skibbe-Elf, auch beim direkten Gegenzug, dem ersten wirklich ernsthaften Angriff der Gäste: Epallé flankte von rechts, Dedic verpasste, aber dahinter lenkte der überraschte Franz das Leder mit dem Knie über Keeper Nikolov hinweg ins Netz - 1:1 (25.)!
Frankfurt fand den Faden bis kurz vor dem Pausenpfiff nicht wirklich wieder. Bochum igelte sich weiter ein und rückte bei eigenen Angriffen nicht richtig nach, und die Kombinationsversuche der Hessen waren meist zu sehr durchs Zentrum angelegt. Erst ein Konter brachte die Möglichkeit zur erneuten Führung: Ochs flankte von rechts an den zweiten Pfosten, Caio verarbeitete den aufsetzenden Ball gut, schoss aber knapp über den Balken (41.).
Der 11. Spieltag
Personell unverändert begannen beide Mannschaften den zweiten Abschnitt. Die Eintracht war weiterhin überlegen und nutzte die bekannte Bochumer Schwäche bei Standardsituationen aus: Nach der Ecke von Ochs übersprang Chris am zweiten Pfosten Maltritz und köpfte in die Mitte, wo Franz aus vier Metern einnickte und damit sein Eigentor wieder reparierte (53.).
Der Verteidiger sollte auch bei der nächsten Szene im Blickpunkt stehen: Franz räumte Sestak, der auf dem Weg zum Tor war, vor dem Strafraum um. Der Bochumer prallte mit Keeper Nikolov zusammen, der nach kurzer Behandlungspause angeschlagen weiterspielen konnte - und Franz war mit Gelb gut bedient (57.).
Die Hessen kontrollierten das Geschehen gegen angriffsschwache Gäste auch in der Folge und standen durch Meier, der vom linken Fünfmetereck knapp vorbeischoss, dicht vor dem 3:1 (65.).
Klimowicz und Hashemian für Epallé und Grote sollten dem VfL neuen Offensivgeist einhauchen (69.). Und der Argentinier hatte eine ausgezeichnete Chance, als ihm sein Kopfball aus fünf Metern freistehend allerdings völlig misslang (75.).
Einige Minuten später war der VfL dezimiert: Ono, wenige Sekunden vorher gelbverwarnt, stieg gegen Bajramovic im Mittelfeld nach Ansicht von Gagelmann zu hart ein und sah die Ampelkarte (79.). Damit war die Partie entschieden, Bochum kam nicht mehr entscheidend vor das gegnerische Tor, während auf der Gegenseite Liberopoulos per Kopf einen höheren Sieg vergab (86.).
Frankfurt eröffnet den nächsten Spieltag am Freitag in Leverkusen, Bochum erhält am Samstag Besuch aus Freiburg.