PSG-Coach Luis Enrique hatte gegen Newcastle einiges vor, der Spanier schickte mit Dembelé, Mbappé, Kolo Muani und Goncalo Ramos gleich vier Angreifer von Beginn an aufs Feld. Mit dem 4-2-4-System fremdelte PSG allerdings, der französische Meister tat sich trotz großer individueller Qualität schwer gegen Newcastle, das vom eigenen Publikum frenetisch angepeitscht wurde.
Die Magpies warfen sich in jeden Zweikampf und konnten auch spielerisch mit PSG mithalten. Immer wieder presste Newcastle hoch und erzielte dadurch Ballgewinne. Die erste Chance hatte jedoch Paris, Dembelé setzte eine Direktabnahme nur knapp links vorbei (5.). Das war die beste Möglichkeit für PSG im ersten Durchgang, fortan gab Newcastle den Ton an.
Champions League, 2. Spieltag
Nach 17 Minuten unterlief Kapitän Marquinhos ein folgenschwerer Fehlpass am eigenen Strafraum. Donnarumma konnte gegen Isak noch parieren, war gegen den Nachschuss von Almiron aber machtlos - 1:0 für Newcastle. Der St. James' Park bebte, die Magpies waren euphorisiert und erhöhten beinahe durch Schär (25.).
Burn erhöht
PSG wurde in dieser Phase von der Körperlichkeit der Hausherren aufgefressen und kassierte noch vor der Pause den zweiten Gegentreffer: Paris konnte den Ball im Strafraum nicht klären, Donnarummas Parade nach einem Kopfball von Burn geschah erst hinter der Linie. Diese Szene wurde sowohl auf Abseits als auch auf Handspiel und Tor überprüft - letztlich schien alles sauber und Newcastle lag sich erneut in den Armen (39.)
PSG stand phasenweise neben sich und auch nach Wiederanpfiff wurde es zunächst nicht besser. Newcastle nutzte das und legte sogar einen dritten Treffer nach, bei Longstaffs Abschluss aus spitzem Winkel sah Donnarumma aber nicht allzu glücklich aus (50.). Die Gäste mussten aufpassen, nicht noch höher zu verlieren, schlugen aus dem Nichts aber erstmals zurück - auf Vorlage von Zaire-Emery bezwang Hernandez Pope aus kurzer Distanz per Kopf (56.).
Schärs Schlenzer ins Glück
PSG wurde nun etwas zielstrebiger, bei Newcastle schwanden mit fortlaufender Zeit die Kräfte. Dennoch standen die Magpies defensiv weiterhin sehr gut geordnet - so wurde es für Pope nur zweimal durch Dembelé gefährlich (69., 77.). Die Pariser Angriffe wirkten am Ende krampfhaft, bezeichnend war, dass Mbappé erst in der 85. Minute seinen ersten Abschluss hatte. Der schönste des Abends sollte in der Nachspielzeit folgen, als Schär erst den Ball gewann und dann präzise aus 20 Metern ins rechte obere Eck schlenzte (90.+1).
Damit war die Partie endgültig entschieden. Die Magpies feierten den ersten Sieg in der Champions-League seit 2003 und sind in der "Todesgruppe" F nun Tabellenführer.
In ihrer Liga sind beide Teams dann am Sonntag jeweils auswärts gefordert. Newcastle bei West Ham (15 Uhr), PSG bei Stade Rennes (17 Uhr). Am 25. Oktober steht der 3. Spieltag in der Königsklasse an. Dann haben die Magpies Borussia Dortmund zu Gast (21 Uhr), PSG empfängt zeitgleich Milan.