Die Nerazzurri gingen als klarer Favorit in das Duell mit der SSC, welches in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad ausgetragen wurde. Während der amtierende Meister unter anderem auf die beiden Afrika-Cup-Fahrer Zambo Anguissa und Osimhen verzichten musste, trat Inter mit der Bestbesetzung an. Das spiegelte sich auch im Geschehen wider, denn der Tabellenführer der Serie A gab klar den Ton an.
Den ersten Abschluss gab es aber erst nach 16 Minuten, Dimarco setzte eine Direktabnahme knapp rechts vorbei. Inters Dominanz verlagerte sich immer häufiger vor den Strafraum Neapels, Martinez und Mkhitaryan zielten aber zu ungenau (19., 17.). Ersterer musste in Minute 39 nur noch den Fuß hinhalten, sein Treffer zählte aber wegen einer vorausgegangenen Abseitsstellung von Thuram nicht. Neapel traute sich derweil nur über Kvaratskhelia zaghaft nach vorne, brachte aber immerhin das 0:0 in die Pause.
Simeone fliegt vom Platz
Nach Wiederanpfiff wurde es ruppiger, innerhalb von zehn Minuten zückte Referee Antonio Rapuano gleich vier Gelbe Karten. Unter anderem wurde auch Simeone verwarnt - und weil der Angreifer kurz darauf Acerbi auf den Fuß stieg, agierte Neapel in den letzten 30 Minuten in Unterzahl.
Mit einem 5-4-0 formierte sich die SSC vor dem eigenen Strafraum, Inter rannte unermüdlich an. Es folgten einige Abschlüsse aus der Distanz, denen aber oft die Präzision fehlte. Vor allem Thuram agierte im Abschluss immer wieder unglücklich, in Minute 73 setzte der Ex-Gladbacher den Ball aus kurzer Distanz drüber.
Martinez erlöst Inter
Es roch bereits nach Elfmeterschießen, denn Gollini parierte in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz gegen Martinez. Die Nerazzurri wollten die Lotterie vom Punkt aber verhindern - und belohnten sich spät für den hohen Aufwand: Pavard wurde rechts im Strafraum eingesetzt und spielte ins Zentrum zu Martinez, der wuchtig vollendete (90.+1).
Damit war das Finale auch entschieden, Neapel fehlte beim letzten Aufbäumen die Kraft. Inter ist somit zum dritten Mal in Folge Sieger der Supercoppa. Für beide Teams geht es am Sonntag in der Serie A weiter: Inter spielt in Florenz, Neapel bei Lazio.