Bundesliga

Millionenloch droht: Keller skizziert die Lage bei Kölner Abstieg

Kölns Geschäftsführer rechnet mit Umsatzeinbruch

Millionenloch droht: Keller skizziert die Lage bei Kölner Abstieg

Glaubt an seinen Sanierungskurs: Sport-Geschäftsführer Christian Keller.

Glaubt an seinen Sanierungskurs: Sport-Geschäftsführer Christian Keller. IMAGO/Beautiful Sports

Noch ist der Klassenverbleib in der Bundesliga für den 1. FC Köln theoretisch möglich. Doch der Abstand auf den Relegationsrang 16 oder gar Platz 15, der den FC direkt in der Liga halten würde, ist bereits beträchtlich. Das begriffen am Samstag auch die Fans, die nach dem 0:2 der Geißböcke gegen Schlusslicht Darmstadt 98 erstmals lautstark gegen Sport-Geschäftsführer Christian Keller wetterten.

So viel ist jedenfalls klar: Der erste Abstieg seit 2018 würde den Verein hart treffen. kicker-Recherchen zufolge würden die Einnahmen aus Sponsoring und TV-Geldern in der 2. Liga um circa 45 Millionen Euro zurückgehen. Zahlen, deren Größenordnung Keller nun im "Doppelpass" von Sport1 bestätigte: "Die 2. Liga ist mit einem erheblichen Umsatzeinbruch verbunden."

Vorsichtiger Optimismus bei Keller

Allerdings, das betonte Keller auch, werde sich der Personalaufwand für den Profikader "deutlich reduzieren" - etwa durch Abgänge, oder auch nach dem Abstieg reduzierte Gehälter. Zudem hofft er, im Unterhaus eine "weitaus geringere Stadionpacht" an die Stadt Köln überweisen zu müssen. Bislang zahlt der 1. FC Köln für die Heimspiele im Rhein-Energie-Stadion rund zehn Millionen Euro im Jahr. Allerdings hatte die Stadt kicker-Informationen zufolge zuletzt über eine weitere Anhebung der Pacht nachgedacht. Der bisherige Vertrag endet in diesem Sommer und muss neu ausgehandelt werden.

Unwägbarkeiten, die Keller trotzdem vorsichtig optimistisch stimmen - jedenfalls, was das rein Finanzielle angeht. "Der 1. FC Köln wird auch in der 2. Liga in der Lage sein, sich aus eigener Kraft zu tragen und ein positives Ergebnis zu erzielen", betonte der Geschäftsführer am Sonntag. Dafür machte er auch den Sparkurs der vergangenen Wochen verantwortlich: In einem Interview mit der Kölnischen Rundschau hatte Keller zuletzt noch betont, der Klub habe während der Corona-Zeit am Rande der Insolvenz gestanden. Nun sprach Keller von rund 80 Millionen Euro Schulden durch die Pandemie.

"Es ging um Existenzsicherung oder den sportlichen Invest. Aus unternehmerischer Sicht ist die Existenzsicherung besser, denn nur dann kann es auch eine sportliche Entwicklung geben", begründete Keller sein Vorgehen. Das Kaderbudget habe er inzwischen um ein Drittel reduziert, was ein "klarer Auftrag" an ihn und Finanz-Geschäftsführer Philipp Türoff gewesen sein. Damit rangiere der FC unter den letzten drei im Liga-Vergleich.

Doch die langfristigen wirtschaftlichen Folgen eines Abstiegs dürften deutlich weitreichender sein, als derzeit abzusehen ist. "Die entscheidende Frage ist, ob man mit dem massiv reduzierten Budget bessere Personalentscheidungen hätte treffen können", sinnierte Keller. Der Blick auf die Tabelle könnte jedenfalls einen Hinweis darauf geben.

jim

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