Marseille gegen Paris ist ein Spiel, dem nahezu ganz Fußball-Frankreich entgegenfiebert. An diesem Sonntag war es mal wieder soweit - und OM zeigte zu Beginn, das es keine Angst vor großen Namen hat. Mit einer gehörigen Portion Galligkeit und einem enormen Tempo wollten die Südfranzosen den Starensemble aus der Hauptstadt den Schneid abkaufen.
Das klappte auch bedingt, jedenfalls strahlte PSG weitaus weniger Torgefahr aus als gedacht - und das obwohl vor mit Mbappé, Messi und Neymar die volle Kapelle spielte. In einer intensiven und sehr spannenden ersten Hälfte landete der Ball zwar hüben wie drüben jeweils im Tor, aber sowohl Luan Peres' vermeintliches Eigentor (14.) als auch Miliks Treffer (21.) wurden vom VAR wegen hauchdünner Abseitspositionen wieder einkassiert.
Apropos VAR. Der spielte auch nach dem Seitenwechsel eine gewichtige Rolle. In der 57. Minute wurde Cengiz Ünder bei einem Konter von Hakimi zu Fall gebracht. Nach Überprüfung der Bilder sah der Ex-Dortmunder schließlich Rot - und PSG musste die letzte halbe Stunde in Unterzahl bestreiten. OM witterte seine Chance, drängte mit einem Mann mehr auf den Sieg und hatte auch Chancen, doch Payet (58.) und Rongier (65.) verfehlten das Tor.
Die Pariser zogen sich derweil zurück, machten den Anschein, als wären sie mit dem Remis zufrieden. PSG machte nicht mehr viel nach vorne, stand hinten aber sicher und brachte die Nullnummer letztlich über die Zeit. Die Pariser ließen im Velodrom schlussendlich Federn, führen die Ligue 1 aber dennoch klar an. Ihr Vorsprung auf den Zweiten Lens beträgt noch immer satte sieben Punkte.