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BVB gewinnt gegen Manchester United beim Sabitzer-Debüt 3:2

Hinten zunächst erneut anfällig, vorne gewohnt treffsicher

BVB schlägt ManUnited beim Sabitzer-Debüt - und beklagt nächsten Verletzten

Umjubelter Donyell Malen (Mi.) beim BVB-Duell mit Manchester United im Allegiant Stadium in Las Vegas.

Umjubelter Donyell Malen (Mi.) beim BVB-Duell mit Manchester United im Allegiant Stadium in Las Vegas. AFP via Getty Images

Von Dortmunds USA-Reise aus Las Vegas berichtet Matthias Dersch

Auf dem ersten Teil der Dortmunder US-Tour musste sich Marcel Sabitzer noch mit der Zuschauerrolle begnügen, in Las Vegas allerdings war er am Sonntagabend (Ortszeit) mittendrin: Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Manchester United feierte der Österreicher ein gelungenes Debüt für den BVB, der in einem nach ereignisarmer Anfangsphase immer unterhaltsamer werdenden Spiel mit 3:2 gegen die Elf von Erik ten Hag gewinnen konnte und damit vor allem aus PR-Sicht ein kleines Ausrufezeichen in den Vereinigten Staaten setzte.

"Es war ein guter und wichtiger Test für uns. Damit sind wir sehr zufrieden", sagte BVB-Trainer Edin Terzic. "Es war ein intensives Spiel mit sehr vielen Torchancen auf beiden Seiten. In der ersten Hälfte hat man gesehen, wie gut sie in engen Räumen kombinieren können. Wenn man das Zentrum nicht schließt, wird es schwer, sie aufzuhalten. Aber wir haben es geschafft, viele Dinge umzusetzen, die wir uns vorher vorgenommen haben."

Hinweise auf die Startelf im DFB-Pokal

Wie angekündigt hatte der 40-Jährige seine potenziellen Startspieler diesmal länger belastet als in den Testspielen zuvor: Der überwiegende Teil der ersten Elf, die so oder so ähnlich auch beim Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal bei Schott Mainz auf dem Platz stehen könnte, spielte 60 Minuten und länger. Einzig Sabitzer, Marius Wolf und Keeper Gregor Kobel wurden bereits in der Halbzeitpause ausgewechselt. Die Innenverteidiger Mats Hummels und Niklas Süle sowie Julian Brandt standen 75 Minuten auf dem Feld - und damit am längsten.

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Die prominente Besetzung der Startelf war gegen eine aus Talenten und Stammspielern zusammengesetzte United-Elf zunächst jedoch nicht zu erkennen. Die ersten 20 Minuten plätscherten weitgehend dahin - mit leichten Vorteilen für die Engländer, die durch einen Distanzschuss von Diogo Dalot in der 24. Minute auch in Führung gingen. Sowohl Sabitzer als auch Brandt waren vor dem Abschluss des Portugiesen nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen. Kobel (37.) und Süle (41., 43.) sorgten anschließend mit guten Aktionen dafür, dass der offensiv zunächst noch gebremste und im Zentrum ein ums andere Mal anfällige BVB nicht noch höher in Rückstand geriet.

Doppelschlag durch Malen

Dann begann mit zwei ereignisreichen Minuten, in denen Donyell Malen mit einem Doppelschlag die Borussia in Führung brachte, die deutlich bessere Phase des BVB. Zunächst verwertete der Niederländer einen abgefälschten Ball von Karim Adeyemi per Seitfallzieher, nachdem der durchgelaufene Sabitzer den Ball per Hacke zurückgelegt hatte (43.). Dann wiederum verwandelte Malen einen schönen Pass von Sabitzer, der einen Pass - genau wie von Terzic gewünscht und gefordert - in der ManUnited-Hälfte abfangen konnte und dann sofort auf Angriff umschaltete (44.).

Nach dem Seitenwechsel erwischte der BVB den besseren Start und besaß durch Sebastien Haller und Adeyemi die Doppelchance zum 3:1 (48.), doch wie bereits in Hälfte eins gelang es den technisch starken Spielern von United auch im zweiten Durchgang, die Defensive des BVB zu überwinden. Beim Ausgleich durch Antony allerdings war es Hummels, der aufgrund eines Fehlpasses zentral vor dem eigenen Tor die Zuarbeit leistete (52.).

Moukokos Treffer reicht zum Sieg - Meunier muss raus

Aufgrund der vielen Wechsel beider Teams entwickelte sich in der Folge ein unterhaltsames Spiel, in dem beiden Mannschaften anzumerken war, dass aufgrund der personellen Veränderungen die Feinabstimmung fehlte. Profitieren konnte davon der BVB, der nach einem Ballgewinn von Marco Reus, der nach einem Doppelpass mit Brandt den Torschützen Youssoufa Moukoko bediente, erneut in Führung ging (71.). Das 3:2 hielt bis zum Schluss - dank zweier starker Paraden des eingewechselten BVB-Keepers Alexander Meyer, der gegen Marcus Rashford (82.) und Joe Hugill (85.) den fünften Sieg im fünften Test dieser Vorbereitung sicherte.

Wie bereits im Test gegen San Diego Loyal (6:0) am vergangenen Donnerstag (Ortszeit), als es Julien Duranville und Nico Schlotterbeck erwischt hatte, musste der BVB allerdings auch diesmal wieder einen verletzten Spieler beklagen: Nur fünf Minuten nach seiner Einwechselung in der 62. Minute verspürte Thomas Meunier beim Sprinten Schmerzen und signalisierte sofort, dass er ausgewechselt werden muss. Es besteht der Verdacht einer muskulären Verletzung, eine genaue Diagnose allerdings liegt noch nicht vor.

Muskuläre Probleme bei Nmecha

Felix Nmecha, neben Sabitzer der zweite Neuzugang fürs zentrale Mittelfeld, verpasste den Test gegen Manchester United ebenso wie Duranville (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und der bereits abgereiste Schlotterbeck (noch nicht näher definierte Knieverletzung) komplett. Beim früheren Wolfsburger waren leichte muskuläre Probleme aufgetreten.

Er schaute sich das Spiel seiner neuen Kollegen im Stadion an und schrieb Autogramme für die BVB-Fans, die für gelbe Akzente zwischen den überwiegend rot gekleideten 50.857 Zuschauern sorgten. Optimal ist die Situation für Nmecha nicht: Einzig im Spiel gegen Erfurt (2:1) stand er bislang eine Hälfte lang im schwarz-gelben Trikot auf dem Platz.

Am Montagmorgen (Ortszeit) reist der BVB-Tross per Charterflug weiter nach Chicago zur dritten und letzten Etappe der elftägigen USA-Reise. Den Abschluss der Tour markiert am Mittwoch (Ortszeit) der dann sechste Test dieser Vorbereitung: Im Soldier Field von Chicago trifft der BVB auf den FC Chelsea.

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