Immerhin 8000 Zuschauer im sonnendurchfluteten Wembley-Stadion bekamen in der ersten Final-Hälfte Einbahnstraßenfußball par excellence geboten. City ließ den von Interimscoach Ryan Mason trainierten Spurs, die noch nicht einmal wirkliche Nadelstiche setzen konnten, kaum Luft zum Atmen - der Tabellenführer der Premier League belohnte sich aber nicht.
Alderweireld und der Pfosten
Die erste große Chance ließ aus drei Metern Foden liegen (7.), wenig später kratzte Alderweireld Sterlings vermeintlichen Führungstreffer von der Linie (14.). Der Belgier war es auch, der für die Hauptstädter zumindest mal einen ordentlichen Fernschuss abgab (20.), ehe er Fodens Versuch aus nächster Nähe an den Pfosten lenkte (26.). Sterling (30.) und Mahrez (35., 37.) verpassten das lange Eck denkbar knapp, Schlussmann Lloris parierte gegen Cancelo (45.+1).
Dass sich der zweite Abschnitt anders gestalten würde, bewies sogleich Lo Celsos gefährlicher Fernschuss, den Citys Pokal-Torwart Steffen nur mit Mühe aus dem Eck fischte (47.). Die Partie war nun wesentlich ausgeglichener, City längst nicht mehr so dominant.
Ein Standard muss her
Doch nach gut 70 Minuten stellte der Seriensieger die alte Statik wieder her: Nach den gefährlichen Annäherungen von Gündogan (72.) und Mahrez (73.) bedurfte es für City allerdings eines Standards, um in Führung zu gehen. Laporte köpfte eine Freistoßflanke von De Bruyne genau ins Eck (82.) - und die Führung geriet bis zum Schlusspfiff nicht mehr wirklich ins Wanken.
Weil Passgeber Foden eindeutig im Abseits gestanden hatte, zählte das vermeintliche 2:0 in der Schlussminute durch Mahrez nicht. Nichtsdestotrotz feierte Manchester City am Ende einen hochverdienten Sieg und den Titel - den vierten Ligapokal in Folge. Für Trainer Pep Guardiola war es die 30. Trophäe seiner Trainerkarriere.
Die Spurs dagegen verpassten ihren ersten Titel seit 2008 - Son weinte mit dem Schlusspfiff bitterlich. Dass Gündogan, anstatt zu feiern, sofort zu ihm eilte, um ihn zu trösten, war eine schöne Fairplay-Geste.
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