Vor offiziell 4005 Zuschauern stand im Bruchwegstadion der Abschied von der traditionsreichen Mainzer Südtribüne im Mittelpunkt. Die beim 2:0-Testpielsieg gegen Duisburg letztmals von 05-Fans bevölkerten Ränge müssen 2024 dem neuen Funktionsgebäude des Bundesligisten mit NLZ und Geschäftsstelle weichen.
Sportlicher Höhepunkt der Feierlichkeiten, für die sogar Ex-Trainer Jürgen Klopp aus Liverpool angereist war: die Freundschaftspartie gegen Drittligist MSV Duisburg, die die Hausherren durch zwei Elfmetertore von Tom Krauß für sich entschieden. Für Trainer Bo Svensson womöglich sogar eine der bedeutenden Erkenntnisse des Nachmittags: Während Ludovic Ajorque am ersten Spieltag bei Union Berlin (1:4) gleich doppelt vom Punkt gescheitert war, verwandelte Mittelfeldmann Krauß nun zweimal souverän.
05-Keeper Daniel Batz muss zweimal glänzend parieren
Deutlich wurde von Anfang an: Anders als vor einem Jahr, als eine 2:5-Niederlage gegen den KSC die damals ebenfalls angespannte Mainzer Lage in der ersten Länderspielpause der Saison verschärfte, waren die 05er diesmal entschlossen, die Gelegenheit für einen kleinen Schritt aus der Startkrise zu nutzen.
Der hohe Einsatz beim Pressing wurde prompt mit dem 1:0 belohnt. In der Entstehung des ersten Strafstoßes hatte sich MSV-Verteidiger Sebastian Mai allerdings auch höchst ungeschickt angestellt. Keineswegs unverwundbar zeigten sich die Rheinhessen derweil in der Defensive: Nach individuellen Patzern von David Mamutovic und Sepp van den Berg musste Keeper Daniel Batz jeweils im eins gegen eins glänzend gegen Niclas Stierlin (11.) bzw. Phillip König (35.) retten. Auf der Gegenseite legte Danny da Costa zweimal gekonnt zu Großchancen für Krauß (36.) und Keanu Kraft (38.) auf. Doch auch MSV-Schlussmann Maximilian Braune konnte sich auszeichnen.
Regionalliga-Akteur Richter hinterlässt starken Eindruck
Ein fragwürdiger Elfmeter verhalf den 05ern dann nach einer guten Stunde zur Entscheidung. Rolf Feltscher grätschte im Strafraum gegen den eingewechselten Marc Richter, traf dabei Ball und Gegner. Referee Tom Bauer entschied auf Strafstoß, zum Unverständnis nicht nur des MSV-Verteidigers. Unabhängig von dieser Szene hinterließ Mittelfeldspieler Richter als etatmäßiger Regionalliga-Akteur einen starken Eindruck.
Während Gäste-Coach Torsten Ziegner schon bei Seitenwechsel bis auf Feltscher die gesamte Startformation ausgetauscht hatte, wechselte sein Kollege Svensson nur punktuell. In der Dreierkette tauschten zur Pause zunächst Stefan Bell und van den Berg die Positionen, später stellte Mainz noch auf Viererkette um.
