Im Vergleich zum 4:2-Sieg am vergangenen Wochenende bei 1899 Hoffenheim und der damit verbundenen Qualifikation für die Champions-League-Saison 2022/23 gab Leverkusens Coach Gerardo Seoane gegen Freiburg fünf neuen Kräften eine Chance: Lunev, Sinkgraven, Baumgartlinger, Palacios und Alario spielten an Stelle von Hradecky, Hincapie, Aranguiz, Andrich und Azmoun (alle Bank). Mit zusätzlich noch Grill und Lomb auf der Bank, standen bei der Werkself erstmals in der Bundesliga-Geschichte vier Keeper im Aufgebot.
Beim SC Freiburg verzichtete Trainer Christian Streich gegenüber der 1:4-Heimpleite gegen Union Berlin dagegen auf Änderungen in seiner Formation.
Eggestein und Diaby ruppig
Nach der offiziellen Verabschiedung von Rudi Völler als Bayer-Funktionär begann die erste Hälfte gemächlich. Zwar wurden die Zweikämpfe mitunter hart geführt, Eggestein und Diaby gerieten gleich zweimal äußerst unsanft aneinander und sahen jeweils die Gelbe Karte (3., 18.). Spielerisch und in Sachen Torchancen blieb aber vieles Stückwerk in der BayArena. So hatten beide Mannschaften nur eine recht hochkarätige Chance vor der Pause: Höler traf mit einem Kopfball aus kurzer Distanz den Außenpfosten (20.), auf der Gegenseite köpfte Schick nach einem Eckball nur sehr knapp am Tor vorbei (36.).
Während Leverkusen gerade zu Beginn etwas mehr Ballbesitz hatte, kam Freiburg mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel und konnte am Ende der ersten Hälfte ein Plus von 8:3 Abschlüssen für sich verbuchen.
Schick auf Alario - 1:0
33Bundesliga, 34. Spieltag
Weil Union zur Pause parallel gegen Bochum zwischenzeitlich mit 2:0 (Endstand: 3:2) führte, gingen die Breisgauer unter Zugzwang im Kampf um Platz fünf in die zweite Hälfte. Doch Durchschlagskraft entwickelte in der Anfangsphase nach Wiederbeginn vor allem Bayer: Der steilgeschickte Schick bediente vor Flekken am Ende noch Alario und ermöglichte diesem so das 1:0 (54.). Paulinho scheiterte kurz darauf an Flekken, Schick Sekunden später an der Querlatte (59.) - erneut Paulinho kurz darauf am Außenpfosten (64.).
Dass die Schlussphase doch noch ein wenig spannend wurde, lag weniger am Geschehen in Leverkusen, sondern dem auf den anderen Plätzen. Denn weil Leipzig in Bielefeld zurücklag, hatte plötzlich Freiburg wieder Chancen auf die Königsklasse. Prompt vergaben Lienhart nach einem Eckball sowie Joker Demirovic kurz nach seiner Hereinnahme nur knapp (70., 82.).
Palacios beendet die Hochspannung
Und der Ausgleich sollte tatsächlich noch fallen, Haberer traf in der 88. Minute per Dropkick zum 1:1. Kurzzeitig fehlte dem SCF also nur ein Tor zur Champions League, doch trotz äußert langer Nachspielzeit fiel nur noch ein Treffer auf der Gegenseite. Nachdem Flekken mit nach vorne geeilt war, traf Palacios bei einem Konter aus dem Mittelkreis ins leere Tor (90.+7). Der Schlusspunkt einer Partie, durch die der SCF noch auf Rang sechs abrutschte.
Das Saisonziel Champions-League-Qualifikation hatte Bayer Leverkusen schon vor dem Saisonfinale in der Tasche. Für den SC Freiburg steht noch der Saison-Höhepunkt an: Am 21. Mai (20. Mai) treffen die Breisgauer im Pokalfinale im Berliner Olympiastadion auf RB Leipzig.