Weil Spezia Calcio (17.) und Hellas Verona (18.) nach 38 Serie-A-Spieltagen punktgleich auf dem dritt- beziehungsweise viertletzten Tabellenplatz lagen und laut Regelwerk in Italien weder der direkte Vergleich noch die Tordifferenz in einem solchen Fall über Abstieg oder Meisterschaft entscheiden dürfen, mussten beide Teams auf neutralem Platz in der Heimspielstätte der US Sassuolo in einem Entscheidungsspiel den Klassenerhalt respektive Abstieg unter sich ausmachen.
Dabei erwischte Hellas den besseren Start. Mit der ersten Chance des Spiels gingen die Venetier in Führung, Ex-Leipziger Ampadu konnte einen Schuss von Faraoni auf der Linie nicht mehr klären (5.). Die Führung gab den Gialloblu Auftrieb, doch Spezia-Keeper Dragowski (7.) verhinderte den Doppelschlag, den auch Dawidowicz ausließ (13.).
Ampadu trifft sehenswert - Ngonge schnürt Doppelpack
15 Minuten dauerte es bis zum ersten gefährlichen Abschluss Spezia Calcios - und wie schon bei Hellas zuvor saß auch der. Nach einer Ecke kam Ampadu an der Strafraumkante an den Ball und traf sehenswert per Fernschuss zum Ausgleich (15.), wonach sich ein ausgeglichenes, von schnellem Umschaltspiel geprägtes Spiel entwickelte.
Nach 26 Minuten gingen die insgesamt etwas zielstrebigeren Veronesi erneut in Führung. Nach einem nicht geahndeten Foulspiel - der erfahrene Schiedsrichter Daniele Orsato ließ viele Aktionen laufen - blieb Hellas dran, was Ngonge belohnte. Nachdem im Anschluss Spezia auf den Ausgleich drückte und immer wieder durch Fouls gebremst wurde, stellte Hellas mit einem Konter noch vor dem Pausenpfiff die Weichen für den Klassenerhalt: Ngonge schnürte nach einem Solo über das halbe Feld den Doppelpack (38.).
Kurioses Handspiel von Faraoni - Nzola vergibt Elfmeter
Mit der Hand klärte Davide Faraoni den Ball, der sonst zum sicheren 2:3 für Spezia eingeschlagen wäre. IMAGO/Nicolo Campo
Nach Wiederanpfiff verhinderte Montipo im Hellas-Tor den frühen Anschlusstreffer durch Shomurodov (49.), der 20 Minuten später wohl die kurioseste Szene des Spiels initiierte. Mit einem Lupfer überwand er diesmal Montipo, wonach sich der Ball bereits zum sicheren Anschlusstreffer ins Tor senkte. Hellas-Kapitän Faraoni setzte jedoch nach und gab auch nicht auf, als der Ball bereits unerreichbar war - zumindest mit legalen Mitteln. Der 31-Jährige ging mit der Faust hin, klärte - und flog folgerichtig mit Rot vom Platz (68.).
Doch statt gegen den nun in Unterzahl spielenden Gegner per Punkt den Anschluss herzustellen, scheiterte Top-Torschütze Nzola (in der regulären Saison für 13 der 31 Spezia-Tore verantwortlich zeichnend) mit seinem Flachschuss am gut reagierenden Montipo (70.). Eine Aktion, die dem Torhüter gehörig Auftrieb verschaffte.
Denn obwohl Spezia im Anschluss quasi im Minutentakt Schüsse auf das Hellas-Tor abfeuerte, ließ sich der Schlussmann nicht mehr überwinden. Zahlreiche Schüsse parierte der 27-Jährige und verhalf seinem Team so zum Klassenerhalt, während Spezia in der kommenden Spielzeit in der Serie B antreten muss.