Bundesliga

Krug räumt seinen Posten - Gelbe Karte für Gräfe

DFB-Ethik-Kommission findet Kompromiss

Krug räumt seinen Posten - Gelbe Karte für Gräfe

Er gibt seine Funktion in der Schiedsrichter-Kommission Elite auf: Hellmut Krug.

Er gibt seine Funktion in der Schiedsrichter-Kommission Elite auf: Hellmut Krug. imago

Der Kommissionsvorsitzende Dr. Klaus Kinkel führte Gespräche mit Herbert Fandel, Hellmut Krug, den Schiedsrichtern Manuel Gräfe, Dr. Felix Brych sowie weiteren Personen mit dem Ergebnis, dass ein "Kompromissvorschlag von allen Beteiligten gemeinsam" ausgearbeitet und vom DFB angenommen wurde, wie dieser am Freitag bekanntgab.

Im Wesentlichen wurde beschlossen, "dass der DFB über die bereits eingeleiteten Veränderungen hinaus (wie Bewertungssystem, Honorierung, Betreuung) im Schiedsrichterbereich nochmals eine moderne, transparente und gerechte Struktur entwickeln wird". Von größerer Tragweite könnten aber die personellen Entscheidungen sein.

Konsequenzen für Krug und Fandel

So wird Hellmut Krug seine "Funktion in der Schiedsrichter-Kommission Elite aufgeben, allerdings weiter Leiter des Projektes Video-Assistent bleiben". Veränderungen gibt es auch bei Herbert Fandel. "Dieser wird keine Lehrgänge der Elite-Schiedsrichter mehr besuchen, bleibt aber auf Wunsch der Mehrheit der Bundesligaschiedsrichter ihr Coach."

Die Lawine ins Rollen gebracht, hatte Schiedsrichter Manuel Gräfe, der scharfe Kritik an den Zuständen im deutschen Schiedsrichterwesen geübt und damit seine Vorgesetzten pikiert hatte. "Es ist seit Jahren unser ausdrücklicher Wunsch, dass uns die Unparteiischen umgehend mitteilen, wenn sie mit etwas nicht einverstanden sind, Probleme oder Verbesserungspotenziale sehen", betonte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann nochmals: "Jedoch ist es im Sinne aller Beteiligten, dass diese Kritikpunkte intern vorgebracht werden."

Gräfe darf sich nur noch in Absprache äußern

Gräfe erhielt eine Verwarnung, eine Gelbe Karte also. Er wird sich fortan "nicht mehr über interne Sachverhalte oder Kollegen ohne Abstimmung äußern". Kommt er dieser Verpflichtung nicht nach, dann wird er "nicht mehr als Schiedsrichter in der Bundesliga eingesetzt. Außerdem wird er ab sofort nicht mehr als Video-Assistent in der Bundesliga eingesetzt." Letzteres soll nach kicker-Informationen dafür sorgen, dass es ausreichend Distanz zwischen Gräfe und Krug gibt. Unter dem Strich hegt man beim DFB demnach die Hoffnung, dass Interna künftig nicht mehr an die Öffentlichkeit getragen werden.

Kinkel ist mit dem Ergebnis zufrieden und betont dessen einigendes Potenzial: "Auf Grund der Vielzahl der Gespräche und Kontakte gehe ich davon aus, dass die erreichte Vereinbarung zu einer versöhnlichen Regelung und Entspannung der aktuellen Situation im Schiedsrichterbereich des DFB beitragen wird." Zufrieden gibt sich auch Zimmermann, der davon ausgeht, dass mit der Vereinbarung die "Basis gelegt wurde, um weiter sachorientiert zusammen zu arbeiten. Wir sind der Ethik-Kommission sehr dankbar für ihre Arbeit, die einen Konflikt beruhigt, der das gesamte Schiedsrichterwesen in den vergangenen Monaten belastet hat."

drm