"Die Mannschaft macht den Eindruck, dass sie daran glaubt": Kölns Trainer Timo Schultz hatte nach dem arg spät erreichten 1:1 im Kellerduell mit Mainz einmal mehr den Glauben an sein Team gestärkt. Und doch war es vor diesem Heimspiel am 32. Spieltag gegen Freiburg "kurz vor 12 Uhr" in Sachen Abstiegskampf bei fünf Punkten Rückstand auf die Mainzer auf dem Relegationsrang.
Mit Maina in der Startelf, aus der Tigges auf die Bank gerückt war, brauchten die Domstädter auf jeden Fall einen Heimsieg gegen die von Christian Streich betreuten Breisgauer, die selbst mitten im Rennen ums europäische Geschäft standen und nach der jüngst bitteren 1:2-Niederlage gegen Wolfsburg mit Kübler und Höler für Sildillia (Rote Karte) und Höfler (10. Gelbe) daherkamen.
Maina verpasst die Kölner Führung
Und siehe da: Mit Leidenschaft und Angriffswille begann der Effzeh in den ersten Minuten, wurde dabei über die gesamten ersten 45 Minuten lautstark von den Fans unterstützt. Eine erste Chance gab es auch, als Maina gefunden wurde, seinen Abschluss aus leicht spitzem Winkel allerdings knapp rechts vorbei am Kasten von Atubolu setzte (3. Minute). Ein mitunter sehr aktiver Klub aus der Domstadt ließ allerdings ganz vorn auch die zündende Idee vermissen, im Verlaufe sorgten nur noch Martel mit der Hacke (18.) und Thielmann aus der Distanz (41.) für brauchbare Highlights.
Vom Sport-Club aus Freiburg kam derweil noch weniger. Die Elf von Kulttrainer Streich, der sich aktiv an der Seitenlinie zeigte und später im dichten Regen stand, agierte fast nur um die 20. Minute mal druckvoll. Mehr als ordentliche Chancen für Grifo (20.) und Sallai (21.) sprangen aber auch hier nicht heraus. So blieb es wenig überschaubar beim 0:0-Zwischenstand.
Alidou vergibt frei vor Atubolu
Bundesliga, 32. Spieltag
Im selben Takt ging es weiter: Unter weiter strömendem Regen schoben die Rheinländer mehr an, drückten der Partie klar ihren Stempel auf. Doch sie ließen im vordersten Spieldrittel dauerhaft die zündende Idee, den präzisen Schnittstellenpass, den Esprit und auch den richtigen Laufweg vermissen. Trotzdem stimmte der Wille, die Einsatzleidenschaft - und die lautstarke Unterstützung von den Rängen im Kölner Stadion.
Doch immer wieder standen bei den vielen, vielen Annäherungsversuchen gegnerische Beine wie die von Kübler im Weg (56.). Oder Akteure wie Martel (64.) spielten den Tick zu ungenau. Es fehlte außerdem an Kaltschnäuzigkeit wie in der 71. Minute, als Alidou nach Vorlage von Joker Tigges aus nächster Nähe frei vor Atubolu die Kugel nicht im Netz unterbrachte.
Und während auf der anderen Seite auch Höler eine der wenigen Freiburger Möglichkeiten nicht genutzt hatte (67.), nahm das ungenügende 0:0 immer mehr Formen an - um letztendlich genauso auch hervorzukommen. Auch weil der Effzeh in der Schlussphase gar nicht mehr entscheidend vor den Kasten der Breisgauer kam. So ertönte letztlich der Schlusspfiff - und im Stadion wurde es still, der siebte Bundesliga-Abstieg war fast besiegelt.
Auch nächste Woche hat der FC noch ein Heimspiel, am Samstag (15.30 Uhr) kommt mit Union Berlin ein ebenfalls noch nicht gerettetes Kellerkind in die Domstadt. Freiburg bekommt es zeitgleich mit Aufsteiger Heidenheim zu tun.