Sturm Graz ist mit einem Schützenfest am Wörthersee ein perfekter Start in die Meistergruppe der Bundesliga gelungen. Mit dem 4:0 (4:0) bei Austria Klagenfurt sendeten die Steirer ein kräftiges Rufzeichen im Meisterschaftsrennen nach Salzburg. Der Titelverteidiger verteidigte danach im Heimspiel gegen Hartberg seine Tabellenführung, lag zumindest kurzfristig aber einen Punkt hinter Sturm zurück.
Meistergruppe - 23. Spieltag
Schon zur Halbzeit war die Partie entschieden. Biereth (4., 18.), Horvat (23.) und Böving (39.) schossen den Favoriten an seiner Wohlfühloase in der 23. Runde zum 14. Sieg. Sturm feierte im EM-Stadion von 2008 nicht nur im Vorjahr den Cuptitel, sondern blieb dort auch im sechsten Spiel gegen die Austria siegreich. Für die Elf von Pacult begann die Mission Europacup mit einem herben Dämpfer. Die höchste Saisonniederlage wurde eingestellt.
Sturm mit frühem Doppelschlag
Die Vorbereitung der Grazer auf Klagenfurt war durch den Europacup-Auftritt in Lille (1:1) am Donnerstag eine kurze. Falls Zweifel an der Frische bestanden hatten, so räumten die Mannen von Ilzer diese im Eiltempo aus. Nach einem Vorstoß von Abwehrchef Wüthrich nahm Böving erstmals Tempo auf, den folgenden Querpass "klärte" Schumacher zu Biereth, der nur noch einschieben musste (4.).
In der kurzweiligen Startphase hatten beide Teams ihre Momente, wesentlich kaltschnäuziger aber präsentierten sich die Steirer. Prass servierte Klagenfurt den vermeintlichen Ausgleich mit einem folgenschweren Fehlpass in die Beine von Besuschkow. Der Deutsche aber jagte die Großchance über das leere Tor (16.). Das war ein Schlüsselmoment. Keine zwei Minuten später stand es 2:0.
Biereth nickte aus kurzer Distanz eine Prass-Flanke über die Linie. Menzel hatte sich zuvor noch gegen Kiteishvili auszeichnen können. Für die Winter-Leihgabe von Arsenal war es der bereits achte Pflichtspieltreffer. Klagenfurt wankte, Mahrer unterlief ein folgenschwerer Fehlpass, danach ging es blitzschnell: Kiteishvili fand im Rückraum Horvat, der bei seinem sechsten Saisontor erstmals auch mit dem schwächeren Rechten traf (23.). Goalie Menzel war mit der rechten Hand nicht mehr entscheidend dran.
Klagenfurt stabilisiert sich im zweiten Durchgang
Pacult schlug auf der Bank entsetzt die Hände vors Gesicht. Zu allem Überfluss musste Simon Straudi verletzt Gkezos Platz machen (29.). Wohl freiwillig wechselte Pacult nach 36 Minuten: Mit Arweiler kam ein zweiter wuchtiger Stürmer neben Binder statt Bonnah. Die Violetten mussten erneut ohne Torjäger Karweina auskommen, der nach der Länderspielpause wieder einsatzfähig sein soll.
Die Grazer mit den Wackelkandidaten Stankovic und Wüthrich in der Startelf blieben unnachgiebig. Nach einem langen, weiten Ball von Jusuf Gazibegovic in den Rücken der Verteidigung hatte auch Böving noch vor der Pause seinen Treffer (39.). Der Däne schüttelte den Kärntner Begleitschutz nicht nur in dieser Szene mit Leichtigkeit ab.
Mit dem Willen zur Schadensbegrenzung auf der einen, und dosiertem Vorwärtsdrang auf der anderen Seite, sahen die 6.045 Stadion-Zuseher in Hälfte zwei deutlich weniger Höhepunkte. Biereth ließ nach einer Flanke erstmals eine große Möglichkeit ungenutzt (64.) und wurde wenig später von Referee Kijas zum Vier-Augen-Gespräch gebeten. Der junge Däne hatte seinem Gegenspieler Wimmer sarkastisch applaudiert, nachdem ihn dieser erneut per Foul gestoppt hatte.
Tatsächlich gelang es den Gastgebern nun besser, dagegen zu halten. Chancen für Ergebniskosmetik boten sich gegen ein Sturm im Schongang aber erst im Finish. Torhüter Jaros war gegen Irving und Wimmer zur Stelle.