Trotz sechs Toren in sechs Ligaeinsätzen für seinen derzeitigen Klub OGC Nizza fand Mario Balotelli keine Berücksichtigung im Aufgebot der italienischen Nationalmannschaft für das WM-Qualifikationsspiel am Samstag in Liechtenstein und das Prestigeduell mit Deutschland am Dienstag in San Siro. Auswahltrainer Giampiero Ventura verteidigte seine Maßnahme. Der Bannstrahl traf indes China-Legionär Graziano Pellé.
Gianluigi Buffon (38) hat mit der italienischen Nationalmannschaft schon so einige Schlachten geschlagen. Eigentlich ist der enorm zuverlässige Schlussmann auch unantastbar, die italienische Presse schoss nach dem 1:1 gegen Spanien allerdings scharf. Buffon selbst nahm es gelassen und verglich sich mit einem Automotor. Weniger ehrenhaft verhielt sich derweil Angreifer Graziano Pelle, der auf Instagram umgehend um Verzeihung bat.
Den Anfang machten mal Didier Drogba und Nicolas Anelka, inzwischen sind zahlreiche Stars nach Fernost gewandert und verdienen ihre Millionen in der Chinese Super League. Graziano Pelle, das jüngste Beispiel, veranschaulicht, mit welcher Macht China die Spieler aus Europa anlockt. Den Segen zum Großangriff hat der Staatspräsident schon längst gegeben.
Nächster Neuzugang für Felix Magath und Shandong Luneng: Graziano Pelle verlässt den FC Southampton und schließt sich dem chinesischen Erstligisten an. Dabei soll der italienische Angreifer Gerüchten zufolge ein unfassbares Gehalt kassieren.
Italien hat bei der Europameisterschaft bislang mehr als überzeugt - was neben der felsenfesten Defensive auch am gesetzten Doppelsturm der Squadra Azzurra lag. Mit Namen: Eder und Graziano Pelle. Doch wer sind die beiden? Was macht sie so wertvoll für das Team von Nationaltrainer Antonio Conte? Wie können sie die deutsche Abwehr um Boss Boateng überwinden? Und vor allem: Wo kommen sie her, der Brasilianer und der Tänzer?
Italien verzückt ganz Fußball-Europa! Die Truppe von Trainer und Taktikfuchs Antonio Conte hat nicht nur Belgien in der Vorrunde souverän mit 2:0 besiegt und sich nach dem 1:0 gegen Schweden vorzeitig als Gruppenerster fürs Achtelfinale qualifiziert. Nein, die Squadra Azzurra hat nun auch Titelverteidiger Spanien aus dem Turnier gekegelt. Und das nicht nur durch Verteidigen, sondern durch Cleverness und eine effektive Chancenverwertung. Nun wartet der "Lieblingsgegner".
Der kurzen Verabschiedung von den mitgereisten Fans folgte der zügige Marsch Richtung Kabine. Spaniens Abschied aus Frankreich kam für Experten überraschend und war doch folgerichtig. 45 Minuten war die Elf von Vicente del Bosque chancenlos, nach der Pause entwickelte sie zwischenzeitlich Druckphasen, blieb aber auch immer anfällig bei italienischen Kontern. "Wir müssen mit unserer Enttäuschung umgehen und nach vorn blicken", sagt Andres Iniesta. Jener Blick zeigt eine Elf mit großer Vergangenheit - aber auch eine mit Zukunft?
Antonio Conte hat den Berufs-Skeptikern in seinem Land noch am späten Montagabend einen schönen Gruß geschickt. Nichts sei im Fußball in Stein gemeißelt, sagte Italiens Nationaltrainer sinngemäß, entscheidend sei nach wie vor, was auf dem Platz geschehe. Und nicht, wie skeptisch die öffentliche Meinung zu Hause sei. Nach dem 2:0 (1:0)-Sieg im EM-Auftaktspiel gegen Geheimfavorit Belgien lobte Conte den "großen Geist" in seiner Mannschaft.