DFB-Pokal

DFB: Hertha im Achtelfinale

Überblick: Gladbach und Bayer draußen - Nach Spielabbruch bei den Kickers

DFB: Hertha im Achtelfinale

Abbruch bei den "Blauen": Betreuer kümmern sich um Kai Voss, der von einem Wurfgeschoss getroffen wurde.

Abbruch bei den "Blauen": Betreuer kümmern sich um Kai Voss, der von einem Wurfgeschoss getroffen wurde. dpa

Das Spiel befand sich bereits in der Schlussphase. Nach 86 Minuten führte Hertha BSC bei den Stuttgarter Kickers durch Okoronkwo und Bastürk (Handelfmeter) mit 2:0 und war auf dem besten Weg ins Achtelfinale. Beide Mannschaften mussten jeweils eine Rote Karte hinnehmen (Steinle - Cairo). Vier Minuten vor dem geplanten Abpfiff wurde dann Schiedsrichterassistent Kai Voss von einem Hartplastik-Becher am Kopf getroffen, sank zu Boden und musste in die Kabine geführt werden. Schiedsrichter Michael Weiner brach daraufhin ab. Mittlerweile wurde der Täter identifiziert, die Polizei ermittelt gegen den 38-jährigen Stuttgarter. Zudem hat das DFB-Sportgericht die Berliner am Donnerstag zum Sieger der Partie erklärt. Das Spiel wird mit 2:0 für Hertha gewertet.

Im Auftaktspiel am Mittwoch hatte Bundesligist Alemannia Aachen gegen den Zweitligisten Erzgebirge Aue enorme Probleme, ehe der 4:2-Sieg nach Verlängerung feststand. Ebbers (8.) und Rösler (14.) trafen früh bei einem Gegentor von Siradze (10.) - danach sah es bis kurz vor Schluss nach einem knappen Heimerfolg der Frontzeck-Elf aus. Der frühere Gladbacher Juskowiak schickte das Spiel dann in die Verlängerung (82.), wo der Favorit dann den längeren Atem hatte und trotz weitgehend enttäuschender Leistung ins Achtelfinale einzog.

In den Spielen um 19.30 Uhr waren dann gleich vier weitere Bundesligisten jeweils in der Fremde im Einsatz. Auf der Strecke blieb die chronische auswärtsschwache Gladbacher Borussia, die in der Liga bislang alle vier Gastspiele verloren hatte. Gegner VfL Osnabrück wurde dabei seinem Ruf als Pokalschreck gerecht, die Heynckes-Elf zog gegen die kampfstarken Niedersachsen verdient den Kürzeren. Lediglich Sonck traf für die "Fohlen", vor 18.500 begeisterten Fans hielt VfL-Torjäger Menga erfolgreich dagegen (17., 58.). Bereits 1992 hatte Osnabrück, damals mit Trainer "Pele" Wollitz auf dem Rasen, die Borussen im Pokal mit 4:1 besiegt.

Löbe-Anschluss für Essen zu wenig

Pokalfinalist Eintracht Frankfurt übersprang die Hürde Hafenstraße in Essen durch ein 2:1 (2:0) knapp. Die Funkel-Elf war vor der Pause durch Weissenberger (11.) und Amanatidis (28.) - Letzterer beobachtet vom griechischen Nationalcoach Otto Rehhagel - in Führung gegangen. Der viermalige Cup-Gewinner musste im zweiten Abschnitt das 2:1 durch Löbe hinnehmen (57.), zu mehr reichte es für RWE, das in Runde eins Cottbus eliminiert hatte, nicht mehr.

Brachte Eintracht Frankfurt an der Essener Hafenstraße in Führung: Markus Weissenberger (re. Bemben).

Brachte Eintracht Frankfurt an der Essener Hafenstraße in Führung: Markus Weissenberger (re. Bemben). dpa

Der 1. FC Nürnberg setzte sich in der Verlängerung beim Zweitligisten Paderborn durch. Dabei drehten die beiden slowakischen Nationalspieler des Clubs die Partie nach dem Rückstand durch Bröker noch um. Mintal schickte das Spiel in die Verlängerung, wo Vittek die Entscheidung herbeiführte (2:1). Nach guter erster Hälfte waren die Franken gegen sich steigernde Ostwestfalen nach etwa einer Stunde in Rückstand geraten, ehe sie noch die Wende herbeiführten. Dies gelang Bayer Leverkusen beim MSV Duisburg nicht. Mit 2:3 unterlag die Skibbe-Elf in der Verlängerung. Der Ex-Dresdner Lavric sorgte für das entscheidende Tor. Bayer rutscht nach dem 1:2 gegen den HSV in der Liga nun noch tiefer in die Krise. Bei den "Zebras" gab der am Freitag verpflichtete Lanzaat sein Debüt in der Innenverteidigung.

Die Spiele am Mittwoch

Nach dem Erstrunden-Coup über Arminia Bielefeld (2:1) hatte sich Regionalligist SC Pfullendorf im Duell mit den Offenbacher Kickers natürlich etwas ausgerechnet. Doch OFC-Stürmer Dorn machte der Feichtenbeiner-Elf einen Strich durch die Rechnung. Der Ex-Freiburger sorgte mit dem Tor zum 1:0 und der Vorlage zu Wörles 2:0 für die Vorentscheidung.

Ottls Treffer reicht den Bayern

Zum Abschluss der Pokalrunde war schließlich noch der Cupverteidiger gefordert. Rekord-Pokalsieger Bayern München reichte dabei eine mäßige Vorstellung in der Allianz Arena, um den 1. FC Kaiserslautern letztlich knapp, aber verdient mit 1:0 zu besiegen. Youngster Ottl erzielte das entscheidende Tor.

Drei Tage nach dem Erfolg bei den "Löwen" wollte FCK-Coach Wolfgang Wolf den großen Favoriten in der selben Spielstätte "etwas ärgern". Dies gelang auch halbwegs, doch die Pfälzer waren in der Offensive zu schwach, um die Magath-Elf ernsthaft zu gefährden.

Auslosung am Sonntag

Die Auslosung des Achtelfinales findet am Sonntag in der ARD-Sportschau (ab 18 Uhr) statt. Als "Glücksfee" fungiert dabei Hans-Dieter Flick, Assistent von Bundestrainer Joachim Löw, der die Paarungen aus dem Lostopf ziehen wird.

Das Achtelfinale wird am 19./20. Dezember ausgespielt. Die weiteren Termine: Viertelfinale am 27./28. Februar 2007, Halbfinale am 17./18. April 2007, Finale am 26. Mai 2007 in Berlin.

Krise in Dortmund weitet sich aus

Das ganz große Wunder blieb in Babelsberg aus: Nach dem 2:1 gegen Hansa Rostock in der ersten Pokalrunde unterlagen die Brandenburger dem VfB Stuttgart mit 2:4. Der Oberligist wehrte sich zwar aufopferungsvoll gegen das Ausscheiden, konnte durch Ben-Hatira zwei Mal den Anschlusstreffer erzielen, doch am Ende setzten sich die Schwaben verdientermaßen durch.

Schlüsselszene in Dortmund: Weidenfeller klärt gegen Rosenthal außerhalb des Strafraumes mit der Hand.

Schlüsselszene in Dortmund: Weidenfeller klärt gegen Rosenthal außerhalb des Strafraumes mit der Hand. dpa

In Dortmund kriselt es munter weiter: Im einzigen Bundesligaduell der 2. Pokalrunde unterlag der BVB gegen Hannover 96 durch einen Treffer von Hashemian in der 86. Minute mit 0:1. Die Elf von Trainer Bert van Marwijk gab im ersten Durchgang eine engagierte, aber glücklose Vorstellung, Valdez (20.) vergab eine sehr gute Chance für die Westfalen. Nach der Pause wurde die Partie zunehmend hektisch, insbesondere nach dem Platzverweis für Roman Weidenfeller (49.), der im Herauslaufen gegen Jan Rosenthal klären wollte und den Ball außerhalb des Strafraums unglücklich mit der Hand spielte. Ein schneller Konter der Niedersachsen brachte schließlich die Entscheidung, nachdem der dezimierte BVB zuvor eine Doppelchance ausließ.

Die Spiele am Dienstag

Mit einem knappen 3:2 setzte sich der VfL Bochum gegen den Karlsruher SC, Tabellenzweiter der 2. Liga, durch. Nach ereignislosem Auftakt sorgte ein Doppelschlag des VfL durch Gekas (26.) und Butscher (29.) für eine vermeintliche Vorentscheidung. Doch die Badener kamen durch zwei Treffer von Porcello (44., 62.) noch einmal zurück. Erst kurz vor dem Ende sorgte erneut Butscher für das Weiterkommen.

Köln fightet Schalke nieder

Auch in einem weiteren Duell eines Erst- gegen einen Zweitligisten ging es knapp zu: Dank eines Treffers von Mike Hanke in der 69. Minute setzte sich der VfL Wolfsburg in der eigenen Volkswagenarena gegen die Breisgauer mit 1:0 durch. Vor 6000 Zuschauern zeigten die Wolfsburger gegen die zudem durch eine Rote Karte gegen Diarra ab der 23. Minute dezimierte Finke-Elf eine sehr mäßige Leistung und wurden nach der Partie von den eigenen Anhängern ausgepfiffen.

Eine Runde weiter ist auch die SpVgg Greuther Fürth nach einem 2:0 beim 1. FC Saarbrücken. Regionalligist Pirmasens musste nach dem sensationellen Erstrundenerfolg gegen Werder Bremen gegen die SpVgg Unterhaching mit einem 0:3 die Segel streichen. Zweitliga-Schlusslicht Wacker Burghausen quälte sich bei Regionalligist Lübeck zu einem 5:4 im Elfmeterschießen.

Die Kölner ringen Schalke mit 4:2 n.V. nieder.

Grenzenloser Jubel: Die Kölner ringen Schalke mit 4:2 n.V. nieder. imago

In einem packenden Pokalfight setzte sich schließlich am späten Dienstagabend noch Zweitligist 1. FC Köln gegen Schalke 04 nach Verlängerung mit 4:2 durch. Damit ist die Slomka-Elf nach dem UEFA-Pokal aus dem zweiten Wettbewerb ausgeschieden. Ein Doppelschlag durch Rodriguez (34.) und Neuzugang Novakovic (36.) schienen die Kölner vor 50.000 Besuchern schon auf die Siegerstraße zu bringen. Doch Peter Lövenkrands (55.) und Rodriguez (75.) konnten für die Königsblauen noch ausgleichen. Nach einer Roten Karte gegen Zlatan Bajramovic musste sie ab der 69. Minute mit zehn Akteuren auskommen. In der Verlängerung erzielten Thomas Broich (98.) und Adil Chihi (111.) die entscheidenden Treffer.