Beim zweiten Aufeinandertreffen binnen weniger Tage waren die Bayern nach der 1:2-Pleite zuhause im DFB-Pokal unter der Woche in Freiburg von Beginn an bemüht, die Kontrolle zu übernehmen. Ohne den gesperrten Upamecano und den am Knie verletzten Choupo-Moting, dafür mit Davies und Gnabry (begann in der Sturmspitze) - außerdem begannen noch Mané und Musiala anstelle von Coman und Goretzka -, ergab sich bereits in der neunten Minuten die erste dicke Möglichkeit für den Rekordmeister: Gnabrys Kopfball baggerte Flekken stark weg.
Die Bayern lassen den Ball laufen, Freiburg macht den Strafraum zu
Der Ball lief in der ersten Hälfte gut beim FCB - allerdings meist nur bis zum Strafraum. Die Freiburger, die unverändert angetreten waren, verstanden es, die gefährliche Zone dicht zu machen. Die Bayern fanden nur selten die Lücke, Mané hätte aber dennoch nach einem starken Zuspiel von Müller die Führung erzielen müssen. Der Angreifer lupfte die Kugel aus spitzem Winkel allerdings am langen Pfosten vorbei (18.).
Meist fehlte den Münchnern der letzte Pass, die Genauigkeit im Abschluss - oder ein Freiburger brachte irgendein Körperteil noch entscheidend blockend oder klärend dazwischen. Sanés Schlenzer strich einen guten Meter am linken Kreuzeck vorbei (27.), Pavards Abschluss nach einer Ecke wurde doppelt in die Arme von Flekken abgefälscht (34.), außerdem störte der für den früh verletzt ausgeschiedenen Gulde eingewechselte Lienhart Sané beim Abschluss entscheidend (42.).
Bundesliga - 27. Spieltag
Doan trifft kurz vor der Pause den Pfosten
Der Sport-Club war im ersten Durchgang meist in der Defensive gefordert. In die eigene Offensive sollte es nach schnellem Umschalten gehen - und das möglichst schnörkellos. Den ersten Abschluss hatte aber Gregoritsch mit einem Freistoß aus großer Distanz (16.). Ansonsten blieb es meist bei Ansätzen, Günters Schuss aus spitzem Winkel rutschte dem Kapitän ab (35.) - und doch hätte es zur Pause durchaus 1:0 aus Freiburger Sicht stehen können. Doan traf nach Gregoritschs' Querpass aber nur den Pfosten (44.).
De Ligt holt den Hammer raus
In den zweiten Durchgang starteten die Bayern mit viel Elan und gingen prompt in Führung: De Ligt schweißte einen Distanzknaller ins rechte Eck (51.).
Den möglichen Doppelschlag verhinderte Flekken, als er einen Flugkopfball von Mané per Reflex stark entschärfte (57.). Sanés Lupfer nach einem Konter ging drüber (60.).
Zuvor hatten die Bayern vergeblich auf einen Elfmeter gehofft, nachdem Höler beim Umdrehen und Aufstehen nach einer Grätsche den Ball von oben mit der Hand berührt hatte (53.). Schiedsrichter Daniel Siebert blieb auch nach Sicht der Bilder bei seiner ursprünglichen Entscheidung: kein Elfmeter.
Bayern lassen Entscheidung liegen, Sallai den Ausgleich
Freiburgs Trainer Christian Streich reagierte auf den Rückstand, brachte Sallai und Kübler (für Grifo und Sildillia) - und das zahlte sich beinahe aus: Sommer kratzte Sallais abgefälschten Schuss mit den Füßen von der Linie (70.).
In der Schlussphase ließen die Bayern das Spiel lange offen, Sané schoss nach einem blitzsauberen Konter über das Tor (77.), Gnabry scheiterte an Flekken (90.+2) und traf den Pfosten (90.+4). Trotzdem reichte es zur Pokal-Revanche, auch weil Ginter, der in der Schlussphase im Angriff agierte, zweimal nur neben das Tor köpfte (88., 90.+4).
Die Bayern haben am kommenden 28. Spieltag wieder ein Heimspiel vor der Brust, am Samstag (15. April) ist um 15.30 Uhr die TSG Hoffenheim in der bayerischen Hauptstadt zu Gast. Vorher steht allerdings in der Champions League noch das Viertelfinal-Hinspiel bei Manchester City an (Dienstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker). Freiburg muss einen Tag später in Bremen ran (15.30 Uhr).