Die von Julen Lopetegui trainierten Hausherren standen nach dem 1:2 bei Athletic Bilbao, der dritten Niederlage in La Liga in Serie, gehörig unter Druck und wollten gegen den CL-Neuling unbedingt ein Erfolgserlebnis feiern.
Auch die von Murad Musaev gecoachten Gäste traten mit einem Misserfolg im Rucksack in Andalusien an - einer 0:2-Niederlage bei Achmat Grosny. Als Newcomer in der Champions League fehlte zudem noch ein erster Dreier auf dem Konto.
Suleymanov und Berg schocken Lopeteguis Schützlinge
Nach dem sah es Mitte der ersten Hälfte aus. Denn nach einer schwungvollen Anfangsphase der Hausherren mit einigen guten Chancen schlugen die Gäste gleich zweimal zu: Zunächst verwandelte Suleymanov einen direkten Freistoß sehenswert in den rechten Torwinkel (17.), vier Minuten später verwertete der frühere HSV-Stürmer Berg einen an ihm verursachten Foulelfmeter souverän zum 2:0. Schiedsrichter Felix Brych musste sich hierbei mittels Videocheck Klarheit holen.
Lopetegui wechselte doppelt und stellte nun mit Oscar und Acuna auf dem Feld das System um (34.) - danach wurde es besser. Lohn war Rakitics Kopfballtreffer zum 1:2 nach Jordans Rechtsflanke (42.). Sekunden vor dem Pausenpfiff dann jedoch der nächste Rückschlag: Jesus Navas kassierte Rot, als er dem nach Berg-Pass durchlaufenden Olsson auf der Jagd kurz vor der Strafraumgrenze in die Ferse trat (45.+4).
Zu zehnt im Vorwärtsgang
Gruppe E, 3. Spieltag
Mit einem Mann weniger legte Sevilla im zweiten Durchgang den Vorwärtsgang ein, eingeleitet durch einen Oscar-Kracher, den Safonov meisterte (49.). Auf der Gegenseite zeigte sich Krasnodar bei einem Berg-Aufsetzer, der Vaclik die erste Parade bescherte (54.). Lopetegui erhöhte das Risiko mit der Einwechslung des langen En-Nesyri für den Sturm - es zahlte sich aus!
Nachdem Rakitic per Dropkick noch die Latte erzittern ließ (63.), profitierte En-Nesyri von einem haarsträubenden Lapsus Kaios, der am eigenen Strafraum den Ball vertändelte. Sevillas Joker schloss daraufhin aus elf Metern trocken zum 2:2 ab (69.). Drei Minuten später kippte die Partie vollends: Rakitics Freistoßflanke klatschte an den langen Pfosten, den Abpraller wuchtete En-Nesyri mit aller Entschlossenheit in die Maschen - 3:2 (72.).
Die Schlussphase bot dann anlaufende Gäste, wieder kompakt defensiv stehende Sevillanos - aber kaum noch Hochkaräter. Nach knapp sechsminütiger Nachspielzeit durften die zehn Andalusier die Arme hochreißen, drei wichtige Punkte auf dem Weg zum Achtelfinale waren unter Dach und Fach. Krasnodar indes wartet auch nach dem dritten Gruppenspiel noch auf den ersten Dreier in der Champions League - im Sanchez Pizjuan wäre er möglich gewesen.
Für Sevilla geht es am Samstag (18.30 Uhr) gegen CA Osasuna weiter. Krasnodar gastiert tags darauf (17 Uhr) bei Zenit St. Petersburg, das ebenfalls in der Champions-League-Gruppenphase vertreten ist.