Dortmunds Coach Lucien Favre tauschte nach dem 2:2 in Frankfurt viermal: Piszczek, Weigl, Dahoud und Götze spielten für Hummels (muskuläre Probleme), Guerreiro, Delaney und Paco Alcacer (alle Bank).
Bremens Trainer Florian Kohfeldt konnte im Vergleich zum 0:3 gegen Leipzig wieder auf Sahin (nach Sperre) und den wiedergenesenen Rashica zurückgreifen. Beide durften von Beginn an ran und verdrängten Johannes Eggestein und Goller auf die Bank.
Von Beginn an wurde recht schnell klar, wie der Matchplan der Bremer aussah. Hinten gut stehen und nach Ballgewinn über die pfeilschnellen Angreifer, insbesondere Rashica, die Chance suchen. Folglich entwickelte sich ein Spiel, in dem der BVB klare Feldvorteile hatte und phasenweise über 70 Prozent Ballbesitz aufwies. Die Westfalen hatten jedoch auch das Problem, dass sie in den Zweikämpfen immer wieder nur zweiter Sieger waren - so stand nach einer Viertelstunde in diesem Bereich ein mangelhafter Wert von gerade mal 29 Prozent gewonnenen Zweikämpfen zu Buche.
Götzes schnelle Antwort auf Rashica
Bundesliga, 6. Spieltag
Auf der Anzeigewand stand es da aber bereits 1:1. Nach sieben Minuten hatte Rashica die Gäste in Führung gebracht, ehe Götze nur zwei Minuten später per Kopf egalisierte - Langs Kopfballtiming in dieser Szene war bestenfalls suboptimal. So oder so: Der BVB hatte in seinem 28. Heimspiel in Folge getroffen und damit zugleich den Vereinsrekord aus der Saison 2012/13 eingestellt.
Mit dem 1:1 gab sich Dortmund nicht zufrieden und drückte weiter aufs Tempo. Doch die Hanseaten, die gegen den Ball im 5-4-1 agierten, hielten gut dagegen, stellten die Räume zu und machten den Westfalen das Leben schwer. Bis auf Fernschüsse von Sancho (18.) und Hazard (29.) gab es keine nennenswerten Abschlüsse der Hausherren, denen in der 32. Minute kurz der Atem gestockt haben dürfte, als Rashica aus spitzem Winkel Bürki prüfte.
Reus trifft schon wieder gegen seinen "Lieblingsgegner"
Mit Köpfchen: Marco Friedl bejubelt sein soeben erzieltes 2:2. imago images
Werder machte insgesamt einen guten Eindruck, allerdings investierten die Schwarz-Gelben mehr ins Spiel und belohnten sich noch vor der Pause dafür. Und wieder war eine Flanke von rechts der Ausgangspunkt: Hazard schlug den Ball zu Reus, der Groß entwischt war und nun per Kopf den 2:1-Halbzeitstand markierte (41.) - für Reus war es das 13. Tor im 17. Spiel gegen Bremen, das läuft wohl unter dem Stichwort "Lieblingsgegner".
Durchgang zwei begann zunächst etwas verhalten, auch weil Dortmund sich nicht so recht zwischen "Weiter Attackieren" oder "Verwalten" entscheiden konnte und die Bremer an ihrer defensiven Grundordnung festhielten. Allerdings störten die Gäste nun früher und fanden immer besser ins Spiel. Rashica wurde ebenso geblockt (50.) wie Sargent (55.). Doch dann brachte ein Standard den aus Gäste-Sicht ersehnten Ausgleich: Bei einer Ecke verlängerte Sargent zu Friedl am zweiten Pfosten, der aus kürzester Distanz nur noch einnicken brauchte - 2:2 (56.).
Brandt und Alcacer fehlt das Abschlussglück
Die Partie war wieder völlig offen - und der BVB erhöhte wieder die Schlagzahl. Es entwickelte sich ein aufregendes Duell zweier Mannschaften, die sich nichts schenkten und die immer wieder den Weg nach vorne suchten, ohne dabei aber weitere nennenswerte Abschlüsse zu verbuchen.
Das änderte sich nach 70 Minuten, als Friedl Hazards satten Schrägschuss noch entscheidend abfälschte. Anschließend sorgten die eingewechselten Alcacer (74.) und Brandt (78.) für Wirbel, doch das Tor wollte nicht fallen. Weil in der zweiten Minute der Nachspielzeit Alcacer auch noch aus elf Metern knapp drüber schoss, blieb es schlussendlich beim aus BVB-Sicht ernüchternden 2:2.
Für die Dortmunder geht es am Mittwoch (18.55 Uhr) in der Champions League bei Slavia Prag weiter, ehe am Samstag in der Liga das nächste Auswärtsspiel auf dem Programm steht: Dann geht es zum SC Freiburg (15.30 Uhr). Bremen ist tags darauf bei der Frankfurter Eintracht zu Gast (18 Uhr).