Eine Woche nach dem 4:2 n.V. im Achtelfinale gegen Real Madrid war Atletico im Viertelfinale der Copa del Rey gefordert. Zu Gast war der FC Sevilla, der in der Vorwoche ein 3:1 beim FC Getafe gefeiert hatte. Während die Colchoneros den Schwung auch in die Liga transportieren konnten und Granada auswärts mit 1:0 besiegten, holte sich der Sevilla eine 1:5-Klatsche in Girona ab.
Im Metropolitano, wo Diego Simeone viermal tauschte und Gimenez, de Paul, Koke sowie Samuel Lino brachte, geizten beide Teams zunächst mit Highlights. Der erste Aufreger ließ ganze 25 Minuten auf sich warten. Marcao - neben Nyland, Soumaré und Oliver einer von ebenfalls vier Neuen in der Elf von Quique Sanchez Flores - brachte Molina im Strafraum zu Fall und verschuldete einen Elfmeter für Atletico. Griezmann übernahm Verantwortung, trat an, rutschte allerdings beim Schuss weg und setzte den Ball über das Tor (26.).
Es war die einzige Großchance in einer ersten Hälfte, in der sich beide Mannschaften schwertaten, aus dem Spiel Gefahr zu kreieren. Beide Trainer reagierten zur zweiten Hälfte zunächst nicht, die erste kniffelige Szene ließ dennoch nicht lange auf sich warten. Nach einem Kontakt von Molina ging Sevillas Sow im Strafraum zu Boden, Schiedsrichter Jesus Gil Manzano und dem VAR war das allerdings zu wenig (46.).
Griezmann bleibt glücklos, doch die Joker stechen
Anschließend übernahm Atletico das Kommando - und wurde zielstrebiger. Nach einem Chip von de Paul probierte es Griezmann artistisch per Fallrückzieher vom Fünfereck, brachte den Ball über Sevilla-Schlussmann Nyland, allerdings auch auf das Tornetz (53.). Wenig später traf der Franzose dann per Volley aus spitzem Winkel, hatte bei der Ablage von Morata jedoch einen Schritt im Abseits gestanden (60.). Daraufhin nahm Simeone gleich beide Angreifer runter und brachte Correa sowie Depay (66.).
Copa del Rey, Viertelfinale
Besonders die Auswechslung des auffälligen Griezmann kam überraschend, doch - so viel sei vorweggegriffen - Simeone sollte recht behalten. Schon zwei Minuten nach seiner Einwechslung jubelte Depay erstmals, zunächst aber vergeblich. Der Niederländer hatte beim Zuspiel von Witsel knapp im Abseits gestanden (68.). Anschließend bediente der ebenfalls eingewechselte Llorente Correa im Strafraum, der Marcao stehen ließ und Depay, den dritten Joker im Bunde, im Fünfmeterraum fand. Erneut brachte der Stürmer den Ball im Tor unter - und feierte diesmal zu Recht (79.).
Sergio Ramos verpasst, Barrios im Glück
Sevilla musste nun mehr für die Partie tun, tat sich aber schwer, die Atletico-Defensive aus dem Spiel vor Herausforderungen zu stellen. Die Großchance zum Ausgleich gab es dennoch: Ocampos verlängerte eine Ecke am ersten Pfosten, lang rauschte Sergio Ramos heran, brachte sein gestrecktes Bein an den Ball, setzte die Kugel aber aus kurzer Distanz drüber (85.).
Kurz vor dem Ende ging es dann drunter und drüber. Nach einem kapitalen Fehler von Barrios - der Spanier dribbelte in Richtung eigenes Tor, spielte kurz vor dem Strafraum einen Fehlpass und ging dem Ball mit einer Grätsche nach - zeigte der Unparteiische auf den Punkt (90+5.). Der VAR schaltete sich ein und nach Ansicht der Bilder revidierte Gil Manzano seine Entscheidung. Barrios hatte Lamela zwar kurz hinter der Linie erwischt, zuvor aber den Ball weggespitzelt.
Damit steht Atletico als vierte Mannschaft nach Real Sociedad, RCD Mallorca und Athletic Bilbao im Halbfinale. Zuvor geht es allerdings in der Liga weiter, wo die Simeone-Elf am Sonntag (21 Uhr) Valencia empfängt. Für Sevilla, aktuell 17. in La Liga, geht der Abstiegskampf kurz zuvor (18.30 Uhr) gegen Osasuna weiter.