Hartel und Möller Daehli lieferten sich im vergangenen Halbjahr - dem Bewertungszeitraum für die diesjährige kicker-Winterrangliste - ein wahres Duell auf Augenhöhe. Für beide ist exakt derselbe kicker-Notenschnitt (2,97) notiert, und auch in Sachen Scorerpunkte liegt das Duo nahezu gleichauf: Während Hartel zu Arminias Höhenflug sechs direkte Torvorlagen beisteuerte, kam Möller Daehli beim FC St. Pauli auf sieben Assists und ein Tor.
Für die kicker-Rangliste zählen auch Soft Skills
Rein nach dem Zahlenwerk müsste der 24-Jährige, der den Kiezklub nun in Richtung KRC Genk verlassen hat, also die Nase vorne haben. Doch bekanntlich sind bei der Ranglisten-Diskussion für die kicker-Redaktion nicht nur statistische Werte, sondern auch die sogenannten Soft Skills entscheidend. Gemeint sind die Fähigkeiten, die einen Spieler fernab der eigenen Bilanz ausmachen. Und gerade bei diesen "weichen Faktoren" konnte Hartel stärker als Möller Daehli glänzen.
Der technisch versierte norwegische Wirbelwind, der im Zentrum deutlich effektiver als in den Jahren zuvor auf dem Flügel war, spielte sich zwar mehr ins Rampenlicht, ließ aber mitunter die Wirkung vermissen. Heraus kamen so Sahnetage wie beim 3:3 in Dresden und beim 2:0 im Stadtderby gegen den HSV (Note 1,5), aber im letzten Drittel des Halbjahres auch immer wieder Ausrutscher nach unten.
Hartel drückt dem Arminia-Spiel den Stempel auf
Hartel indes kann auf ein Halbjahr ohne Delle zurückschauen. Der Neuzugang von Union Berlin bestach neben seiner neuen Torgefährlichkeit auch mit Laufstärke und als Standardspezialist. Vor allem aber glänzte der Achter als Spielmacher der Arminia, der sich den Ball tief in der eigenen Hälfte abholt, um dann als kreativer Ballverteiler seine Kollegen in Szene zu setzen. Weil er Bielefelds Spiel so mehr und konstanter seinen Stempel aufdrückte als Möller Daehli auf St. Pauli, hat Hartel im Kopf-an-Kopf-Rennen knapp die Nase vorne.
Hochscheidt als Dritter in Herausragend - Ouahim und Förster im Blickfeld
Während Aues Jan Hochscheidt seine Sommer-Position in der Ranglisten-Kategorie Herausragend bestätigte, verpasst Osnabrücks Anas Ouahim diese Einstufung und landete im Blickfeld. Trotz eines bärenstarken Notenschnitts von 2,92: So auffällig der beim VfL auch auf der offensiven Außenbahn eingesetzte 20-Jährige durch die Abwehrreihen tanzte, so dürftig fiel der Ertrag aus. Zwei Tore und ein Assist sind zwar nicht schlecht, aber nicht gut genug für ganz oben.
Ähnlich erging es Philipp Förster, dem trotz insgesamt vier Toren und drei Vorlagen die Konstanz fehlte. Nach fünf Einsätzen für Sandhausen war er im Sommer zum VfB Stuttgart gewechselt, für den der 24-Jährige noch zu viele Hochkaräter ausließ, um das Prädikat Herausragend zu erhalten.