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FC Carl Zeiss Jena zieht seine zweite Mannschaft zurück

Oberliga NOFV-Süd

Zweiter Absteiger steht fest: Carl Zeiss Jena zieht seine zweite Mannschaft zurück

Der FC Carl Zeiss Jena zieht zur neuen Saison seine zweite Mannschaft aus der Oberliga zurück.

Der FC Carl Zeiss Jena zieht zur neuen Saison seine zweite Mannschaft aus der Oberliga zurück. imago images/foto2press

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Nach dem 1. FC Merseburg gibt der nächste Verein sein Aus in der Oberliga NOFV-Süd bekannt. Wie der FC Carl Zeiss Jena auf seiner Homepage vermeldet, wird er seine zweite Mannschaft nach der laufenden Saison aus dem Spielbetrieb nehmen. Beim Thüringer Traditionsklub findet ein Umbruch statt. Der Verein will sich finanziell unabhängiger aufstellen und hat jüngst auf seiner Mitgliederversammlung das Ziel Top 50 in Deutschland ausgerufen. Dazu muss jedoch unter anderem das "strukturelle Defizit" der letzten Jahre von etwa 1.500.000 Euro auf null gesenkt werden.

Zu diesem Hintergrund sagt Vereinspräsident Klaus Berka auf der Vereinshomepage: "Roland Duchatelet (Investor, Anm. d. Red.) hat über Jahre unser Defizit ausgeglichen, wofür wir ihm sehr dankbar sind. Dies wird er zukünftig nicht mehr leisten. Das fordert uns heraus, sei aber auch eine Chance, um wieder mehr auf eigenen Füßen zu stehen und sich neu auszurichten."

Neben einer Verschlankung des Trainer- und Betreuerteams, einer Verkleinerung des Kaders und Gehaltsanpassungen ist der Wegfall der zweiten Mannschaft eine Maßnahme "auf dem Weg zur schwarzen Null". Anstatt eines Oberliga-Teams streben die Thüringer ab der neuen Spielzeit Partnerschaften mit lokalen Vereinen an, bei denen die Jenaer Talente Erfahrungen und Spielpraxis sammeln sollen. Außerdem will der FC Carl Zeiss die Leistungsträger der U 19 künftig schneller und noch stärker durch die Teilnahme am Trainingsbetrieb der ersten Mannschaft an diese heranführen.

"Das Ziel ist klar formuliert - Top 50. Das ist anspruchsvoll, aber erreichbar. Und dies müssen wir aus eigener Kraft schaffen. Der Klub und sein Umfeld haben ohne Zweifel großes Potenzial. Nun heißt es, dies zu heben und sich auf die eigenen Stärken und die der Region zu besinnen", so Berka. Potenzial, das die Verantwortlichen in einer zweiten Mannschaft augenscheinlich nicht mehr sehen.

Für die Oberliga NOFV-Süd bedeutet das, das nach dem 1. FC Merseburg der zweite Absteiger fest steht.

dw

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