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WM 2022: Xhaka widerspricht Kumpel Shaqiri

Rückendeckung für Schweiz-Coach Yakin: "Es lag nicht am System"

Xhaka widerspricht Kumpel Shaqiri

Der Schweizer Coach Murat Yakin bekommt Rückendeckung von Granit Xhaka (li.).

Der Schweizer Coach Murat Yakin bekommt Rückendeckung von Granit Xhaka (li.). IMAGO/Agencia EFE

Aus Katar berichtet Sebastian Wolff

Yakin hatte nach dem erkältungsbedingten Aus von Rechtsverteidiger Silvan Widmer auf eine Dreierkette umgestellt. Und zwar ohne es vorab trainiert zu haben. "Wir haben es kurzfristig vor dem Spiel erfahren, da ja auch Silvans Ausfall sehr kurzfristig kam", verrät der Frankfurter Djibril Sow und sagt: "Natürlich ist es ein kleiner Nachteil, weil man sich in einem neuen System nicht so sicher fühlt. Aber auf unserem Niveau darf das kein Problem sein, wir müssen das können. Ich finde nicht, dass unsere Niederlage am System lag."

"Wir haben das Spiel nicht wegen dem System verloren"

In die selbe Kerbe schlägt auch Xhaka und widerspricht damit unter anderem seinem Kumpel Xherdan Shaqiri, der wie Haris Seferovic ("Der Trainer ist der Trainer. Der Trainer entscheidet und macht die Taktik, wir haben 1:6 verloren, und ich denke, das sagt alles") deutliche Kritik an der Umstellung geübt hatte. "Wir haben das Spiel nicht wegen dem System verloren", sagt der Arsenal-Star, "wir bekommen das erste Gegentor nach einem Einwurf, das zweite nach einem Eckball."

"Zwei Standard-Gegentore dürfen uns nicht passieren"

Statt am Trainer macht Xhaka das Debakel am Auftreten fest. "Wir müssen bereit sein, auch defensiv zu laufen und nicht nur nach vorn zu denken. Das System ist dabei nicht das Problem. Man kann auch mit zehn Mann hinten stehen und kriegt trotzdem Gegentore, wenn man nicht an den Gegnern dran ist und keine Zweikämpfe gewinnt. Zwei Standard-Gegentore dürfen uns auf diesem Niveau nicht passieren, das ist entscheidend."

Rückendeckung erhält Yakin ausdrücklich auch vom Verband. Der Vertrag des 48-Jährigen hatte sich durch die erfolgreiche WM-Qualifikation automatisch bis zur EM 2024 in Deutschland verlängert, und Tami sagt auf die Frage, ob diese Konstellation überdacht werden könnte: "Nein, überhaupt nicht." Ihm ist in der Gesamtbetrachtung trotz des unerwartet herben Schlags gegen Portugal eines ganz wichtig: "Es war trotzdem ein gutes Turnier für uns."

Für Xhaka aber auch eines der verpassten Gelegenheit: "Wir haben eine gute Generation. Wir sind hierhergekommen, um etwas zu erreichen. Und ich bin der Meinung, wir hätten mehr erreichen können."

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