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Wuppertaler SV: Manno schwärmt von Parlatan

Tür für Patzler und Rodrigues Pires bleibt zu

Wuppertaler SV: Sportchef Manno schwärmt von Parlatans Arbeit, senkt aber Erwartungen

Hat eine "klare Ansprache": Wuppertals neuer Trainer Ersan Parlatan

Hat eine "klare Ansprache": Wuppertals neuer Trainer Ersan Parlatan IMAGO/Nordphoto

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Gut zehn Tage nach dem Trainingsstart im neuen Jahr zieht Gaetano Manno (41), Sportlicher Leiter beim Wuppertaler SV, ein positives Zwischenfazit. "Die Jungs sind voll bei der Sache und nehmen die klaren Ansprachen von Ersan Parlatan gut auf. Es ist richtig Zug in der Truppe", stellt Manno im kicker-Gespräch auch dem neuen WSV-Trainer ein erstes Zeugnis aus. "Ersan arbeitet sehr akribisch und detailversessen, legt viel Wert auf Disziplin. Genau so habe ich mir das vorgestellt", lobt Manno den 46-jährigen Fußball-Lehrer, der beim WSV weiterhin mit dem bestehenden Trainerteam zusammenarbeitet, das schon seine Vorgänger Hüzeyfe Dogan (43) und den zur U 19 zurückgekehrten Interimstrainer Christian Britscho (54) unterstützt hatte.

Die ersten Testspiele gegen die Westfalen-Oberligisten TSG Sprockhövel (2:1) und ASC Dortmund (3:0) lieferten Parlatan schon erste wichtige Eindrücke von seinem neuen Team. Der Höhepunkt der Winter-Vorbereitung steht allerdings erst ab Sonntag an, wenn die Bergischen für eine Woche in ihr Trainingslager ins türkische Belek reisen. Statt Minustemperaturen wie im Bergischen Land erwarten den 33 Personen umfassenden WSV-Tross dort angenehme 15 bis 18 Grad sowie wichtige Härtetests gegen den ungarischen Erstligisten Ujpest FC Budapest (Mittwoch) und den ambitionierten Nord-Regionalligisten SV Meppen (Samstag).

Zwei Neuzugänge im Trainingslager dabei

Die Reise mit antreten wird der neue Linksverteidiger Migel-Max Schmeling (23), der einst bei seinem Ausbildungsverein MSV Duisburg schon früh Drittliga-Erfahrung sammeln durfte, sich auf seinen folgenden Stationen bei der U 23 von Borussia Dortmund und beim SC Verl aber nicht durchsetzen konnte und zuletzt für den Dortmunder Oberligisten TuS Bövinghausen am Ball war. "Seine positive Mentalität ist genau das, was wir im Team schätzen", hält Gaetano Manno dennoch große Stücke auf den Abwehrspieler. Ebenfalls neu zum Kader stößt Torhüter Krystian Wozniak (26), der bis zum Ende der abgelaufenen Saison beim FC 08 Homburg in der Regionalliga Südwest unter Vertrag stand und seitdem vereinslos war. Der Schlussmann kam bereits gegen den ASC Dortmund eine Halbzeit lang zum Einsatz und wusste zu gefallen.

Zeigen darf sich in der Türkei auch U-19-Innenverteidiger Kilian Bielitza (18), der sich durch gute Leistungen in der A-Junioren-Bundesliga und im Training der ersten Mannschaft empfohlen hat und während der Hinserie auch schon fünfmal im Regionalliga-Kader stand. Wettkampfpraxis wird Bielitza aber vorerst wohl weiterhin in der U 19 sammeln.

Ex-Kapitän Kevin Pytlik (26), dessen Nachfolge sein Abwehrkollege Lion Schweers (27) angetreten hat, gehört ebenfalls zum Trainingslager-Aufgebot, obwohl er wegen eines Muskelfaserrisses noch einige Zeit ausfällt und sein Einsatz im ersten Ligaspiel des neuen Jahres am Samstag, 3. Februar, ab 14 Uhr gegen die U 23 des FC Schalke 04 äußerst fraglich ist. "Bei den klimatischen Bedingungen in der Türkei kann Kevin viel besser an seinem Comeback arbeiten als zu Hause", so Sportchef Manno. Ebenfalls angeschlagen ist Mittelfeldspieler Steve Tunga (26), dem Knieprobleme zu schaffen machen. Er soll jedoch im Laufe des Trainingslagers wieder einsteigen und möglichst auch zum Einsatz kommen.

Patzler und Rodrigues Pires sollen Verein verlassen

Endgültig keine Rolle mehr in den Planungen spielen die nach wie vor freigestellten Torhüter Sebastian Patzler (33) und Mittelfeldspieler Kevin Rodrigues Pires (32), mit denen eine Vertragsauflösung angestrebt wird. Während der ebenfalls im Dezember suspendierte Innenverteidiger Durim Berisha (23) bei der Vereinssuche bereits fündig geworden und zum Nachbarn SSVg Velbert gewechselt ist, gab es bei Patzler und Rodrigues Pires bisher noch keine "Bewegung".

Bei aktuell neun Punkten Rückstand des Tabellensechsten auf Spitzenreiter 1. FC Bocholt und sieben Zählern Abstand zu Aufstiegsfavorit Alemannia Aachen ist Gaetano Manno bemüht, die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben. "Für uns zählt jetzt nur eine gute Vorbereitung und ein erfolgreicher Start in die Rückrunde, die wir auf jeden Fall besser bestreiten wollen als die Hinserie", so der Sportliche Leiter. "Was am Ende dann vielleicht noch möglich ist, werden wir sehen."

Ralf Debat

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