Bundesliga

Wohlgemuth: "Wir werden uns ohne Veränderungen nicht entwickeln"

Stuttgarts neuer Sportvorstand im Interview

Wohlgemuth: "Wir werden uns ohne Veränderungen nicht entwickeln"

Steht vor kniffligen Aufgaben: Fabian Wohlgemuth.

Steht vor kniffligen Aufgaben: Fabian Wohlgemuth. IMAGO/Langer

Nach Hiroki Itos Wechsel zu Bayern München verlässt auch Waldemar Anton den VfB Stuttgart mittels einer Ausstiegsklausel in Richtung Dortmund. In Serhou Guirassy und Chris Führich verfügen zwei weitere Stars über Klauseln, die dem neuen Sportvorstand der Schwaben das Leben schwer machen. Doch die eigentliche Ursache liegt aus Sicht des VfB-Machers woanders.

"Ausstiegsklauseln sind in der gleichen Gehaltsklasse mit anderen Klubs von oben im Grunde kein Problem", sagt Wohlgemuth. "Das Problem, wenn man es so nennen will, ist die fast beispiellose Entwicklung des letzten Jahres." Durch den Aufstieg vom Fast-Absteiger zum Champions-League-Starter sind die Stuttgarter Leistungsträger nun interessant für Klubs, die ganz andere finanzielle Möglichkeiten haben.

Jetzt jemanden zu überzeugen, auf die Verdreifachung seines Gehaltes zu verzichten, ist schon ein Brett.

Fabian Wohlgemuth

"Jetzt jemanden davon zu überzeugen, auf die Verdreifachung seines Gehaltes zu verzichten, ist schon ein Brett", erklärt Wohlgemuth. "Die Verträge, über die wir jetzt sprechen, sind in einer sportlichen Realität entstanden, in der wir zum zweiten Mal in Folge mit großer Mühe das Klassenziel erreicht haben. Den heutigen Maßstab anzulegen ist ein wenig zu einfach. Nur mit einigen Zugeständnissen konnten wir damals viel Qualität in Stuttgart halten."

Die Ausstiegsklauseln seien deshalb "nicht der saure Apfel, sondern der Ausdruck unserer aktuell noch bestehenden wirtschaftlichen Limits. In dem Moment, wo wir in der Lage sind, vergleichbare Gehälter zu bezahlen, stellen Ausstiegsklauseln kein Problem mehr dar".

Doch so weit ist der VfB aktuell noch nicht. Wohlgemuth muss deshalb damit rechnen, dass sich weitere Stars verabschieden - und will die Situation ähnlich meistern wie im Sommer 2023: "Wir werden uns ohne Veränderungen nicht weiterentwickeln. Als wir im Vorjahr Borna Sosa, Konstantinos Mavropanos und Wataru Endo abgeben mussten, haben Mannschaft und Verein die richtigen Antworten gefunden. Die jeweilige Situation anzunehmen und mit ihr umzugehen, hat uns stark gemacht."

Wie Wohlgemuth den VfB in seiner neuen Rolle entwickeln will, wie er auf einen externen Sportvorstand reagiert hätte und wie er nun für den Sportdirektor-Posten plant, lest ihr im Interview in der kicker-Montagsausgabe - oder ab Sonntagabend im eMagazine

George Moissidis, dab

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