Bundesliga

VfB Stuttgart: Wohlgemuth will lieber Punkte als Siege der Moral

Stuttgarts Sportdirektor lobt Trainer und Mannschaft für ihre Entwicklung

Wohlgemuth will lieber Punkte als Siege der Moral

Der VfB Stuttgart will auch gegen Gladbach wieder jubeln.

Der VfB Stuttgart will auch gegen Gladbach wieder jubeln. IMAGO/Sportfoto Rudel

In vier Partien stand beziehungsweise saß Sebastian Hoeneß neben oder auf der Bank des VfB. Viermal ging es knapp zur Sache. Beim 1:0 im DFB-Pokalviertelfinale beim 1. FC Nürnberg, beim 3:2 beim VfL Bochum, beim 3:3 gegen Borussia Dortmund und beim 1:1 beim FC Augsburg. Erfolge, die besonders von der moralischen Seite aus gesehen, dem Traditionsklub von 1893 Lob und Anerkennung eingebracht haben. Doch dies allein hilft nicht, um sich aus den Fängen des Abstiegskampfs - zumindest ein wenig - lösen zu können.

Moral, wie man sie gegen Dortmund und in Augsburg gezeigt hat, sei gut fürs Gemüt, aber eben nur die Hälfte beziehungsweise sogar nur ein Drittel wert, mit Blick auf die Tabelle. Vor allem das Remis am vergangenen Freitag bei den bayrischen Schwaben schmerzt, wo der VfB einen Dreier hätte landen können. Ein Sieg, der mit Blick auf die an besagtem Wochenende komplett unterlegene Konkurrenz aus Berlin, Gelsenkirchen, Bochum und Hoffenheim extrem wertvoll hätte sein können.

Bundesliga, 30. Spieltag

"Dass es die Mannschaft geschafft hat, in zwei zähen Auseinandersetzungen nach Rückstand trotzdem noch zu punkten, unterstreicht ihre Fähigkeit, zusammen zu funktionieren", lobt Wohlgemuth, der die Spieler auf dem richtigen Weg sieht. Dennoch will er nicht verheimlichen, dass ihm Punkte lieber wären als Siege der Moral.

"Spiele, wie Dortmund, sind in gewisser Weise trügerisch. Einerseits sind sie gut fürs Gemüt, stärken den mannschaftlichen Zusammenhalt und schlagen emotional bis zum Publikum durch", so der Sportchef. "Andererseits besteht die Gefahr, dass man sich und anderen nach erfolgreichen Aufholjagden suggeriert, im Soll zu sein. Wenn aber nach Abpfiff eine Punkteteilung steht, helfen uns tabellarisch auch keine drei Moral-Punkte."

VfB-Sportdirektor Wohlgemuth lobt Hoeneß' Arbeit

Am kommenden Wochenende bietet sich die nächste Möglichkeit, wieder Boden gutzumachen. Während der VfB die nicht sattelfeste Gladbacher Borussia empfängt (Samstag, 15.30 Uhr LIVE! bei kicker), muss Hertha BSC beim FC Bayern, Bochum gegen Dortmund, Hoffenheim in Leipzig und Schalke gegen Bremen antreten. Nimmt man Augsburg noch dazu, das fünf Zähler vor dem VfB liegt und in Frankfurt ran muss, winkt im besten Fall ein Spieltag wie gemalt für die Schwaben.

Nicht allein der Weg ist das Ziel. Auch das Ziel sollte man nicht aus den Augen verlieren. Wohlgemuth glaubt, dass die Spieler das verinnerlicht haben: "Wir brauchen mehr Sachlichkeit beim Tore-Schießen und Tore-Verhindern. Hier müssen wir den Fokus scharfstellen. Dass die Mannschaft dazu in der Lage ist, daran habe ich keinen Zweifel. Sebastian hat in der Kürze der Zeit, vieles in Gang gesetzt. Die Mannschaft folgt ihm."

George Moissidis

15.04.23 VfB Stuttgart - Borussia Dortmund

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