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Wohin führt Ottensens Weg im fünften Regionalliga-Jahr?

Vertrags-Desaster der Vorsaison soll bereinigt werden

Wohin führt Ottensens Weg im fünften Regionalliga-Jahr?

Kevin Weidlich löste im April Liborio Mazzagatti als sportlichen Leiter ab.

Kevin Weidlich löste im April Liborio Mazzagatti als sportlichen Leiter ab. IMAGO/Hanno Bode

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Aller Anfang ist schwer! Besonders, wenn es ein absoluter Neuanfang ist: 2:2 gegen Buchholz 08, 0:2 gegen ETSV Hamburg - die ersten Test-Ergebnisse am Freitag und Sonnabend gegen zwei Oberligisten waren nicht gerade vielsprechend, allerdings in diesem Stadium der Vorbereitung völlig irrelevant. Dafür lief der am Freitag gestartete Vorverkauf für das DFB-Pokalspiel gegen Darmstadt 98 im Hamburger Bundesliga-Stadion am Millerntor deutlich besser.

Im fünften Regionalliga-Jahr geht es für Teutonia 05 Ottensen mal nicht darum, den besten Bus zu haben, die meisten ehemaligen Zweitliga-Spieler zu holen oder beim Saisonstart darüber zu diskutieren, wie denn der Gegner in der Drittliga-Aufstiegs-Relegation heißen könnte.

In den nächsten Monaten geht das Ziel eher in die Richtung, auf der Sympathieskala zu punkten. Das gelang einst jahrelang speziell mit einer hervorragenden Jugendarbeit in einem sozialen Brennpunkt Hamburgs. Die Liga-Mannschaft spielte eine untergeordnete aber beständige Rolle in der sechstklassigen Landesliga. Mit dem Umbau der heimatlichen "Kreuze" zu einem Kunstrasenplatz wurden die Ansprüche größer.

Schon 20 Neuzugänge

Diese werden nun mittelfristig möglichst auf eine Ebene gebracht oder zumindest auf ein gesünderes Maß herunter geschraubt. Natürlich darf man sich nie vorstellen, wo der Traditionsverein - besonders im etablierten Jugendbereich - jetzt wohl stehen könnte, wenn die diversen Millionen in den Nachwuchs gepumpt worden wären.

Aber nun geht es eben darum, den für diese Saison davon offensichtlich übrig gebliebenen Bruchteil plus die DFB-Pokal-Einnahmen in eine möglichst erfolgreiche Regionalliga-Saison zu investieren. Der neue Sportchef Kevin Weidlich, der eng mit Vorgänger und Präsident Liborio Mazzagatti zusammenarbeitet, hat nach dem Vertrags-Desaster der Vorsaison - als alles auf eine Karte für den Aufstieg gesetzt wurde und lediglich Rang 9 heraussprang - bislang 20 Neuzugänge verpflichtet. Ein paar dürften noch hinzukommen. Aber in dieser Saison kann sowieso nur der Klassenerhalt das Ziel sein.

Nabil Toumi hat nun die Aufgabe, den neuen Kader möglichst schnell zu einer Einheit zu formen. Auf den ersten Blick erscheint der 41-jährige frühere Buchholzer eine gute Wahl als Trainer zu sein, zumal er im Hamburger Amateurfußball glänzend vernetzt ist. Sich dort möglichst hoch zu etablieren, dürfte wohl das mittelfristige Ziel der Teutonen sein - aber auch Toumi weiß, dass Trainer-Engagements bei Teutonia eher kurzfristig sind.

Harry Borchardt

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