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"Wir können mit Sponsoring keine Titel kaufen"

Flyeralarm-Talk Mittelstand und Fußball

"Wir können mit Sponsoring keine Titel kaufen"

Mittelstürmer im Mittelpunkt: Gruppenbild mit dem Ex-Leverkusener Erik Meijer.

Mittelstürmer im Mittelpunkt: Gruppenbild mit dem Ex-Leverkusener Erik Meijer. camcore

So sorgte der Marketing- und Druckspezialist unter anderem als Namenssponsor der Frauen-Bundesliga (von 2019 bis 2023) für Aufsehen. Seit der Saison 2022/23 ist man einer von sechs exklusiven DFB-Pokal-Partnern. Das Finale in Berlin nutzten die Würzburger, um ihre Verbundenheit zu ihrem wichtigsten Kundenkreis zu demonstrieren: dem Mittelstand.

Eingeladen zum Finale waren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von acht Klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU). Einen besonderen Programmpunkt gab's schon vor dem Anpfiff. Erik Meijer, Ex-Profi, Sky-Experte und "Druck! Druck! Druck"-Testimonial von Flyeralarm, sowie drei weitere Gäste bildeten eine Talkrunde zum Thema "Was kann der Mittelstand vom Fußball lernen und umgekehrt?".

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Holger Blask (Vorsitzender der Geschäftsführung der DFB GmbH und Co. KG) sprach über deutliche Veränderungen in der Vermarktung: "Es geht heute um weit mehr als klassische Sponsoringmittel wie Sichtbarkeit und Reichweite. Die Unternehmen wollen natürlich ihre Marken oder Produkte zeigen. Doch darüber hinaus sollen auch Themen wie zum Beispiel soziale Verantwortung oder Nachhaltigkeit vermittelt werden. Und Leidenschaft ist gefragt. Da bieten wir mit dem Fußball eine herausragende emotionale Plattform."

"Eine Garantie auf WM- oder EM-Titel gibt es nicht"

Gunnar Finck (Mitglied der Geschäftsführung der Flyeralarm Gruppe) erläuterte, dass bei der Partnerschaft mit dem DFB nicht die Titelgewinne im Vordergrund stünden: "Eine Garantie auf WM- oder EM-Titel gibt es nicht. Wir können mit unserem Sponsoring keine Erfolge kaufen, was wir jedoch permanent bekommen, ist die Leidenschaft, die der Fußball mitbringt. Und das zählt extern wie intern."

Finck sieht bei den Unternehmen einen Vorteil: "Wir können konsequenter und langfristiger arbeiten. Im Fußball spielen Glück, Pech und personelle Dinge eine größere Rolle."  Aber manche Dinge gelten für beide: "Wer vorankommen will, muss mehr machen als den Standard und mehr als die anderen. Man muss sich etwas trauen. Das gilt beim Thema Marketing auch für den Mittelstand."

"Freiburg oder Heidenheim zeigen, dass man Erfolge auch ohne das ganz große Geld erreichen kann"

Lutz Kordges (Pressesprecher des BVMW e.V. Der Mittelstand), wies darauf hin, dass in Deutschland wohl kaum ein Verein ohne den Mittelstand existieren könne, vor allem im Breitensport nicht. Vorbilder sieht er vor allem in zwei Klubs: "Freiburg oder Heidenheim zeigen, dass man Erfolge auch ohne das ganz große Geld erreichen kann. Drei Dinge sind in allen Bereichen entscheidend, die drei V's. Vertrauen, in die richtigen Leute und den Prozess. Verlässlichkeit, nicht nur bis zum nächsten Spiel oder Quartal. Und Veränderung, den Mut, Dinge anders zu machen."

Erik Meijer, ist gelernter Metzger und war unter anderem für Doublesieger Bayer Leverkusen von 1996 bis 1999 auf Torejagd. 2004 unterlag er mit Alemannia Aachen im DFB-Pokalfinale Werder Bremen knapp mit 2:3. Zum Schluss verriet der Niederländer noch eine wichtige Erfahrung aus 18 Profijahren: "Im Fußball wie in der Firma brauchst du ein funktionierendes Team. Wir hatten immer völlig unterschiedliche Typen in der Mannschaft, aus den verschiedensten Ländern. Wenn wir uns gut ergänzt und gegenseitig unterstützt haben, waren wir auf dem Platz statt 11 dann 12 …"