EM

"Wichtige Erkenntnis": Vitinhas Lob für Conceicao & Co.

Portugals Siegtorschütze wandelt auf den Spuren des Vaters

"Wichtige Erkenntnis": Vitinhas Lob für Conceicao & Co.

Die Entscheidung in Leipzig: Francisco Conceicao (re.) schiebt zum 2:1 für Portugal ein.

Die Entscheidung in Leipzig: Francisco Conceicao (re.) schiebt zum 2:1 für Portugal ein. picture alliance/dpa

"Wir wussten, es wird nicht einfach, wir haben die anderen Spiele bei dem Turnier vorher auch gesehen", spielte Vitinha nach dem knappen Erfolg in der ARD auf die ebenfalls keineswegs glanzvollen Auftaktpartien von England, Frankreich oder Belgien an. "Wir haben es gut gemacht, man muss sich erst hineinfühlen. Wir hatten Chancen, haben aber nicht getroffen. Es gibt solche Spiele, wichtig ist, dass man Chancen kreiert", kommentierte der portugiesische Mittelfeldstratege.

Während sein Coach Roberto Martinez nach dem Sieg lieber darüber reden wollten, was sein Team gut gemacht habe und dabei die Verteidigungsarbeit hervorhob, sprach Vitinha auch dem Gegner Lob aus: "Es war ein großartiges Tor der Tschechen", meinte er - um dann aber vor allem seine Mannschaft zu loben: "Wir haben uns dann nach dem Rückstand herausgearbeitet, die Fassung wieder gefunden und cool geantwortet. Nach dem 1:1 haben wir bis zum Schluss ans 2:1 geglaubt."

Abwehrfehler zum Sieg: Portugal jubelt spät dank Conceicao

alle Videos in der Übersicht

Extralob an Joker: "Alle hatten die richtige Einstellung"

Ein Extralob erhielten von Vitinha gerade die von Martinez eingewechselten Spieler. "Sie hatten alle die richtige Einstellung und haben uns gleich helfen können. Das ist eine wichtige Erkenntnis, die wir mitnehmen konnten", meinte der 24-jährige PSG-Akteur, der selbst in der 90. Minute für Francisco Conceicao ausgewechselt worden war. Eben jener Conceicao erzielte nur zwei Minuten später den von den Portugiesen frenetisch gefeierten 2:1-Siegtreffer per Abstauber. Vorbereiter war der ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Pedro Neto gewesen.

Ein wenig Glück hatte die Selecao dabei auch gehabt. Denn beim tschechischen Angriff zuvor hatte Portugals Nelson Semedo - ebenfalls gerade erst in der Partie - Gegenspieler David Doudera auf der rechten Abwehrseite mit einem kleinen Check zu Boden befördert, eine Aktion, die der italienische Referee Marco Guida ungeahndet ließ. Direkt im Gegenzug, wenngleich dieser nicht über Douderas Abwehrseite lief, wirkte Tschechien kurz etwas unsortiert. Die Folge war der spielentscheidende Treffer.

Conceicao auf den Spuren seines Vaters Sergio

Apropos Conceicao: Der 21-jährige Francisco vom FC Porto, der schon beim 4:2 gegen Finnland in der Vorbereitung nicht nur aufgrund zweier Vorlagen geglänzt hatte, war nicht der erste aus der Familie Conceicao, der sein Team bei einer EM zu einem Sieg führte.

Denn vor 24 Jahren hatte sein Vater Sergio Conceicao als Teil von Portugals B-Elf, weil die Iberer sich bereits für das Viertelfinale qualifiziert hatten, am 3. Spieltag der Gruppenphase das Turnier-Aus Deutschlands bei der EM 2000 in Belgien und den Niederlanden perfekt gemacht. Der damalige Spieler von Lazio Rom erzielte in Rotterdam beim 3:0 für die Portugiesen alle drei Treffer seines Teams.

jom

Die Jüngsten, Ältesten und Besten: Zahlen und Fakten der EM-Geschichte