Seinen Status als Matchwinner hatte Hummels längst gefestigt, als er in der 86. Minute vom Feld musste. Zu diesem Zeitpunkt schossen ihm wohl aber andere Dinge durch den Kopf, als seine zwei Tore: Der 31-Jährige griff sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Oberschenkel, wurde kurz noch auf dem Platz versorgt und humpelte dann vom Feld.
"Es hat zugezogen im Oberschenkel", sagte Hummels in einer ersten Stellungnahme. "Ich habe zum Glück aber keinen Stich gespürt, was schon mal ein gutes Zeichen ist. Der Oberschenkel ist fest. Da wird man ein paar Tage ranmüssen. Ich hoffe aber, dass ich das Wettrennen gegen die Zeit bis Mittwoch gewinne." Zumindest eine vorsichtige Entwarnung des Abwehrchefs, die noch Hoffnung auf einen Einsatz beim belgischen Vertreter Club Brügge macht.
Hummels' letzter Doppelpack ist über zehn Jahre her
Zuvor hatte Hummels ein für ihn denkwürdiges Spiel erlebt: Zwar war ihm in der Bundesliga schon mal ein Doppelpack gelungen, dieser liegt aber schon fast elf Jahre zurück. Im Januar 2010 hatte Hummels kurz nach seinem 21. Geburtstag zwei Tore beim 3:2 gegen den 1. FC Köln erzielt. Seine Mitspieler damals hießen unter anderem Nelson Valdez und Patrick Owomoyela. Jude Bellingham, Hummels' Mitspieler am Samstag, war damals sechs Jahre alt. Bereits beim Derbysieg vergangene Woche hatte Hummels einen Treffer erzielt.
Eine schnelle Genesung des ehemaligen Nationalspielers wäre auch deshalb wichtig, weil Dortmund in der Innenverteidigung aktuell dünn besetzt ist. Dan-Axel Zagadou ist wohl noch keine Option, in Bielefeld kam der etatmäßige Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek für Hummels in die Partie. "Wir gehen in eine Zeit mit vielen Spielen", schaute Mittelfeldmann Thomas Delaney bei "Sky" voraus. "Natürlich ist er da sehr wichtig für uns, auch als Führungsspieler." Eine zeitnahe Genesung wäre also von großer Bedeutung für den BVB - nicht nur mit Blick auf Brügge. In einer Woche wartet das Topspiel gegen den FC Bayern.
