Bundesliga

Werner: "Die WM zu verpassen war schwer zu verkraften"

Leipzigs Angreifer über sein WM-Aus, Trainer Rose und Ex-Klub Chelsea

Werner: "Die WM zu verpassen war schwer zu verkraften"

Hat sich wieder in Form gebracht: Timo Werner (li.).

Hat sich wieder in Form gebracht: Timo Werner (li.). IMAGO/Picture Point LE

Am 2. November 2022 zog RB Leipzig durch ein 4:0 über Schachtar Donezk ins Achtelfinale der Champions League ein. Für Timo Werner aber platzte an jenem Abend der Traum von der WM-Teilnahme, bei einem Foul von Taras Stepanenko zog er sich einen Syndesmoseriss zu. Es hat lange gedauert, bis der Nationalstürmer den Rückschlag weggesteckt und sich herangearbeitet hat.

"Ich muss sagen, es hat sich länger gezogen als ich dachte, bis die Fitness und Spritzigkeit wieder da waren. Vielleicht habe ich mich in dem einen oder anderen Moment auch zu sehr gepusht und den Fuß zu sehr strapaziert. Aber ich kann jetzt sagen, dass ich das auch mal erlebt habe und weiß in Zukunft, wie ich damit umgehen muss - wenngleich ich", so Werner im großen Interview der Donnerstagsausgabe des kicker, "natürlich hoffe, dass es nicht nötig sein wird".

Mit dem Rückhalt des Trainers kommt man auch wieder gestärkt aus solchen Phasen raus.

Timo Werner

Die Verletzung passierte zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft in Katar. Ein schwerer Rückschlag für den Stürmer. "Wenn man drei Monate verletzt ist und dadurch 20 Spiele verpasst, ist das schon ärgerlich. Aber so eine WM zu verpassen tut schon noch mal ein bisschen mehr weh, zumal ich mich bereit gefühlt hatte für das Turnier. Das war schon ziemlich schwer zu verkraften", gibt Werner unumwunden zu.

Auch auf dem Platz hat es einige Zeit gedauert, ehe der heute 27-Jährige wieder richtig durchgestartet ist. RB-Coach Marco Rose aber hat stets zu ihm gehalten und ihn auch dann auf dem Platz gelassen, als es auf den Rängen des Stadions schon murrte. "Wenn der Trainer hinter einem steht, tut das gut. Das geht nicht nur mir so, sondern jedem Spieler. Und ich bin auch davon überzeugt", so Werner nach den eher gegenteiligen Erfahrungen mit Thomas Tuchel in Chelsea, "dass man mit diesem Rückhalt auch wieder gestärkt aus solchen Phasen herauskommt."

Wir müssen wieder dazu kommen, Spaß und Spielfreude über 90 Minuten zu zeigen.

Timo Werner

An diesem Sonntag im Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen bestreitet Werner sein 150. Bundesliga-Spiel für RB Leipzig. Dann will er mit seinem Team verhindern, dass aus dem Dreikampf um zwei Champions-League-Plätze ein Vierkampf wird. Aktuell liegt die Werkself sechs Punkte hinter Freiburg und sieben hinter RB. "Leverkusen hat eine sehr gute Phase, aber es könnte für uns ein kleiner Vorteil sein, dass sie am Donnerstag noch in der Europa League spielen. Das ist eine Belastung, die wir gerade nicht mehr haben. Aber auf der anderen Seite", weiß Werner, "kann das den Gegner auch beflügeln, dessen sind wir uns bewusst."

Immerhin stimmen für Werner und die Sachsen inzwischen die Ergebnisse wieder, dennoch sah es zuletzt beim 1:0 bei Hertha BSC und dem 3:2 gegen Augsburg, bei dem Werner zwei Tore erzielt und eines vorbereitet hatte, mehr nach Arbeit als nach Spiel aus. "Das stimmt", weiß auch Werner, "wir müssen einfach wieder dazu kommen, Spaß und Spielfreude über 90 Minuten zu zeigen und nicht - wie gegen Augsburg - nach dem 3:1 das Gas zu sehr rauszunehmen. Wir sind eine Mannschaft, die immer Gas geben muss."

Im großen Interview der Donnerstagsausgabe des kicker (ab 23:30 Uhr auch digital abrufbar als e-Magazine) spricht der Leipziger über die Rückkehr des alten Timo Werner und seinen Willen zur Defensivarbeit, über das Zusammenspiel mit Sturmpartner André Silva, das Meisterrennen und die Turbulenzen beim FC Chelsea.

Oliver Hartmann

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