Bundesliga

Werder-Talent Chiarodia spielt bei Mancini vor

Jüngster Profi der Vereinsgeschichte spielt bei Italien-Coach Mancini vor

Werder-Talent Chiarodia: "Nicht drumherum reden, dass Interesse da ist"

Werders Fabio Chiarodia wird von Roberto Mancini beobachtet.

Werders Fabio Chiarodia wird von Roberto Mancini beobachtet. IMAGO/Revierfoto

Während die Profis des SV Werder Bremen am Donnerstagmorgen das letzte Mannschaftstraining des Jahres 2022 am Osterdeich aufnahmen, stand auch Fabio Chiarodia auf einem Fußballplatz, allerdings rund 1400 Kilometer entfernt, in Coverciano bei Florenz, einem Trainingszentrum des italienischen Fußballverbands. Dort wurden in dieser Woche über drei Tage die vielversprechendsten Talente des Landes versammelt.

Zunächst spielte ab Dienstag eine aus 30 Spielern bestehende Gruppe der italienischen Serie B vor, tags darauf folgten weitere 35 Akteure aus Serie A und Ausland, darunter der 25-malige U-Nationalspieler Chiarodia, der in diesem Jahr fünfmal für die U 19 zum Einsatz kam. Ab 10 Uhr stand für ihn an diesem Donnerstag noch ein Trainingsspiel an, nach dem Mittagessen verabschiedet sich dann auch der 17-Jährige wie seine Werder-Teamkollegen in den Weihnachtsurlaub - bis zum Trainingslagerstart am 2. Januar.

Das nächste Highlight für Chiarodia

Auch der italienische A-Nationalmannschaftscoach Roberto Mancini war in Coverciano vor Ort, um den Lehrgang mitzuleiten. Für Chiarodia, der im Oktober - kurz nach seiner Werder-Vertragsverlängerung (mit Ausstiegsklausel) - durch einen Zwei-Minuten-Einsatz in Freiburg zum jüngsten Bundesliga-Spieler der Werder-Historie wurde, dürfte diese Erfahrung das nächste Highlight seiner noch jungen Karriere markieren.

Dass diese außergewöhnliche Entwicklung längst auch bei anderen Klubs aufmerksam verfolgt werde, davon könne man ausgehen, erklärt indes Clemens Fritz, Werders Leiter Profifußball: "Wir brauchen nicht drumherum zu reden, dass da schon Interesse da ist. Es ist glaube ich normal, wenn du als 17-jähriger bei den Profis dabei bist und deine ersten Einsätze in der Bundesliga und im DFB-Pokal gemacht hast oder international durch die Nationalmannschaft vertreten bist." Im vergangenen Sommer etwa war Bayer Leverkusen mit dem Verteidiger-Talent in Verbindung gebracht worden.

Fritz über Chiarodia: "Da müssen wir aufpassen"

Wichtig für einen so jungen Akteur ist ja immer auch das Thema Spielpraxis - und ob ein 17-Jähriger diese bereits bei den Werder-Profis bekommen kann. "Mit dem Alter hat es nichts zu tun, wir sehen ja die stetige Entwicklung bei Fabio", sagt Fritz, der übrigens optimistisch sei, Chiarodia auch über die Saison in Bremen halten zu können. Aktuell scheint der gebürtige Oldenburger jedenfalls gut im Norden aufgehoben zu sein.

Fritz verweist dabei auch auf die Mehrfachbelastung für den Jung-Profi aus Schule, Werder und italienischer U-Nationalmannschaft: "Das ist für so einen jungen Kerl ein Riesenzeitaufwand, und die Erholungsphasen kommen bei ihm auch manchmal etwas zu kurz - da müssen wir aufpassen." Andererseits sei das Verteidigertalent sehr ehrgeizig, "und wir wollen niemanden bremsen". Demnach könnte das Jahr 2023 auch weitere Highlights für Chiarodia bereithalten.

Tim Lüddecke

Das TV-Geld-Ranking der Bundesliga-Saison 2022/23