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EM 2024: Nächste Eskalation bei Theo und Dumfries?

Erstes Duell nach den Platzverweisen im "Derby della Madonnina"

"Werden nie zusammen essen gehen": Nächste Eskalation bei Theo und Dumfries?

Theo (li.) und Denzel Dumfries (#2) gerieten im vergangenen Derby aneinander.

Theo (li.) und Denzel Dumfries (#2) gerieten im vergangenen Derby aneinander. IMAGO/IPA Sport

Wenn am Freitagabend die Niederlande auf Frankreich trifft (21 Uhr, LIVE bei kicker), geht es nicht nur um den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale, sondern auch um Prestige: In einem persönlichen "Derby della Madonnina" trifft Inters rechter Schienenspieler Denzel Dumfries auf Milans Linksverteidiger Theo. Wie groß die Brisanz in diesem Duell ist, verdeutlicht schon ein kurzer Blick auf YouTube. Dort sind zahlreiche Videoschnipsel von Konflikten der beiden zusammengeschnitten.

Die Rivalität begann bereits bei ihrer ersten Begegnung am 5. Februar 2022. Beim Stand von 2:1 für Milan hatte Dumfries in der fünften Minute der Nachspielzeit an der Mittellinie Tempo aufgenommen, ehe Theo ihn mit offener Sohle von hinten zu Fall brachte. Der Franzose entschuldigte sich erst gar nicht, sondern verließ nach seinem Platzverweis ohne Diskussion das Feld. Zusätzlich beleidigte der Linksverteidiger wenige Monate später auf der Meisterfeier der Rossoneri zahlreiche Inter-Spieler inklusive Dumfries.

Mitspieler können Theo und Dumfries nur schwer auseinanderbringen

Auf dem Platz ging es ein Jahr später weiter: Die beiden Kontrahenten rückten im Derby in der Nachspielzeit erneut in den Fokus. Im Halbfinal-Rückspiel der Champions League brachte Theo seinen Gegenspieler im Ringerstil an der Seitenlinie zu Fall. Wohl auch weil Inter ins Finale einzog, ließ der Niederländer die Aktion damals unbeantwortet.

Zu den VORAUSSICHTlichen Aufstellungen

Anders fiel seine Reaktion im vergangenen April aus. Nachdem Theo Davide Frattesi in der Nachspielzeit von hinten gestoßen hatte, sprintete Dumfries zu Theo und schubste ihn ebenfalls. Daraufhin entstand zwischen den beiden ein Gerangel, selbst ihre Mitspieler konnten sie nur schwer auseinanderbringen.

Dumfries verhöhnt Theo mit einem Banner

Die Folge: Referee Andrea Colombo schickte die Streithähne mit Rot vom Feld. Geschuldet war die Eskalation sicherlich ein wenig auch dem Frust. Dumfries' Ärger resultierte aus der geringen Spielzeit - er war erst in der 84. Minute eingewechselt worden - und Theos aus dem feststehenden Scudetto für Inter.

Der Höhepunkt ereignete sich allerdings erst sechs Tage später bei Inters Meisterparade. Während die Nerazzurri in einem offenen Doppeldeckerbus durch die Straßen Mailands fuhren, entdeckten sie ein Banner der Tifosi: Auf diesem hielt Dumfries angelehnt an das Videospiel GTA einen Hund, dessen Kopf Theos Abbild zierte, mit einer Kette fest. Das Banner ließ sich der Außenverteidiger reichen und streckte es anschließend in die Höhe.

Denzel Dumfries posierte auf der Meisterfeier mit dem Banner der Tifosi.

Denzel Dumfries posierte auf der Meisterfeier mit dem Banner der Tifosi. IMAGO/Nicolo Campo

Dass die Aktion zu weit ging, wusste der 28-Jährige: Er betitelte es selbst auf seinem Instagram-Account als "unangemessenes Bild". Sowohl der Verein als auch der Spieler wurden mit einer Geldstrafe in Höhe von 4000 Euro belegt. Theo äußerte sich derweil zum Plakat nicht.

Es macht Spaß, gegen ihn zu spielen, weil es echte Kämpfe sind.

Denzel Dumfries

Auf dem Platz kann er in Leipzig erstmals darauf reagieren. Revanchegelüste existieren laut eigener Aussage aber nicht. "Ich bleibe ruhig. Danach ist es normal, zwischen Inter und Milan. Es gibt eine sehr große Rivalität. Wenn ich ihn sehe, grüße ich ihn", so der 26-Jährige auf der Pressekonferenz.

Ähnlich zurückhaltend äußerte sich auch sein Gegenüber: "Es macht Spaß, gegen ihn zu spielen, weil es echte Kämpfe sind. Ich habe kein Problem mit Theo und empfinde auch keinen Hass gegen ihn. Aber natürlich werden wir nie zusammen essen gehen."

Ob sie derart häufig wie bei ihren Vereinen aufeinandertreffen, liegt auch an der Taktik von Ronald Koeman. Agiert die Elftal wie gegen Polen im Ballbesitz in einem 3-4-2-1, dürfte es einige Zweikämpfe zwischen ihnen geben. Sollte der Bondscoach sich im Spiel mit dem Ball für ein weniger riskantes System entscheiden, begegnen sie sich aufgrund der defensiveren Ausrichtung von Dumfries nicht so oft. Egal in welcher Formation "Oranje" letztlich auftritt, die beiden werden wohl weiteres Material für fleißige Cutter liefern.

aka

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