Bundesliga

Welche Transferschritte Virkus als Nächstes plant

Borussias Sport-Geschäftsführer spricht über Kleindienst und Co.

Welche Transferschritte Virkus als Nächstes plant

Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus richtet seinen Fokus nach den ersten Transfers auf die Defensive.

Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus richtet seinen Fokus nach den ersten Transfers auf die Defensive. picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

Seit Freitag ist auch der Neue für die Neun ganz offiziell ein Borusse. Tim Kleindienst (Vertrag bis 2028) kommt aus Heidenheim und verstärkt den Angriff der Fohlen. "Tim ist ein echter Typ. Einer, der richtig darauf brennt, bei Borussia zu spielen", sagt Roland Virkus und sieht in Kleindienst weit mehr als einen reinen Torjäger.

Das hat der 57-Jährige in einem Interview gegenüber Borussias Vereinsmedien noch einmal unterstrichen. "Sein Gesamtpaket ist überzeugend, besonders und selten. Denn für einen Mittelstürmer verfügt er über ein breites Spektrum", sagt Virkus und erläutert weiter: "Zwölf Tore und fünf Vorlagen für Heidenheim sprechen schon für sich. Er ist darüber hinaus ein Arbeiter, kann seine Kollegen mitreißen und ihnen auch Stabilität geben. Er ist stark im Kopfball, kann als Zielspieler Bälle verwerten, sie halten, aber auch mit Tempo in die Tiefe gehen. Kurzum: Wir sind stolz, dass wir ihn trotz aller Konkurrenz davon überzeugen konnten, zu uns zu kommen."

Als "Mentalitätsspieler" wird Kleindienst häufig bezeichnet. Der Angreifer hat bei Heidenheim in seiner Mannschaft Verantwortung übernommen, und das lässt sich genauso über Kevin Stöger (kommt vom VfL Bochum) und Philipp Sander (Holstein Kiel), die anderen beiden Zugänge, sagen. "Wir hatten in der vergangenen Saison darauf hingewiesen, dass uns schon ein paar Attribute im Kader fehlen. Dazu gehört ganz sicher Leadership. Alle drei Spieler haben auf ihre Art und Weise in der vergangenen Saison in ihren Klubs Führungsaufgaben übernommen. Durch ihre Mentalität auf dem Platz und dadurch, dass sie in entscheidenden Situationen Verantwortung übernommen haben", betont Virkus. Möglich also, dass auch unter den nächsten Verpflichtungen noch ein Leadertyp zu finden ist. Zum Beispiel für die Defensive.

Auch in der Abwehr Veränderungen in Planung - Abgang würde finanziellen Spielraum erhöhen

Denn auch in der Abwehr sind noch Veränderungen in Planung. "Wir haben jetzt mit drei sehr wichtigen Transfers die Basis geschaffen. Natürlich wollen wir nach den ersten Transfers auch gerne noch etwas im Defensivbereich tun, darauf liegt unser Fokus", sagt Virkus und verrät, dass man "selbstverständlich einige Kandidaten im Auge" hat. Namen - in der jüngeren Vergangenheit wurde nicht nur David Affengruber von Sturm Graz mit den Fohlen in Verbindung gebracht - nennt der Sport-Geschäftsführer nicht. Allerdings wird die Umsetzung von weiteren Transfers auch entscheidend von der Einnahmenseite abhängen.

"Es ist kein Geheimnis, dass uns der eine oder andere Abgang noch größere Möglichkeiten geben würde, aktiv zu werden. Manchmal muss man Geduld haben, bis sich ein Fenster öffnet. Und manchmal ist auf einmal eine Chance da, und man muss sich entscheiden - so wie jetzt bei Tim Kleindienst", sagt Virkus. Es kann also noch eine gewisse Zeit dauern, bis der Kader endgültig steht - was auch nicht überrascht, wenn man die Situation auf dem Transfermarkt berücksichtigt. Virkus verdeutlicht: "Man darf nicht vergessen: Das Transferfenster ist noch zehn Wochen geöffnet. Noch läuft die Europameisterschaft, dazu kommt noch das Olympische Fußballturnier, die U-19-EM und die Copa America. Es wird sicher noch viel Bewegung in den Transfermarkt kommen."

Jan Lustig

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