Bundesliga

Welche Aspekte Streich im Offensivspiel bemängelt

SC-Trainer ist beim 1:1 gegen Darmstadt mit Einsatz und Struktur zufrieden

Welche Aspekte Streich im Offensivspiel bemängelt

Der SC Freiburg am Wochenende: Viele Standards, doch zu wenig Torgefahr.

Der SC Freiburg am Wochenende: Viele Standards, doch zu wenig Torgefahr. IMAGO/Fotostand

"Die Jungs haben alles gegeben, das Engagement war voll da", zeigte sich Streich mit der Einsatzbereitschaft seiner Profis beim Remis gegen den Aufsteiger zufrieden. Sein Team habe auch überwiegend "gut verteidigt". Bei der sehenswert herausgespielten, durch den abgefälschten Abschluss aber auch glücklichen Darmstädter Führung seien zwar naturgemäß auch Fehler passiert. "Aber alles kannst du nicht verhindern", betonte Streich.

Fehlende Zielstrebigkeit

Der 58-Jährige weiß, dass seine Mannschaft die Partie durch eine effektivere Offensivleistung hätte gewinnen müssen. "Die Struktur war gut. In der ersten Hälfte hatten wir eigentlich genug Torchancen, haben es aber nicht geschafft, die Bälle aufs Tor zu bringen, damit der Torwart eine Parade machen muss oder der Ball im Tor ist", analysierte Streich. Allerdings waren es bis zur Pause auch nur drei gute Gelegenheiten - alle durch oder nach Standards.

Wir hatten elf Eckbälle, das war ein bisschen wenig Torgefahr.

Christian Streich

Die brachten im zweiten Durchgang - untypisch für den seit Jahren in dieser Disziplin enorm starken SC - kaum noch Gefahr. "Wir hatten elf Eckbälle, das war ein bisschen wenig Torgefahr. Wir konnten uns da nicht durchsetzen", bemängelte Streich. Aber auch Spezialist Vincenzo Grifo brachte einige ruhende Bälle nicht so gefährlich wie von ihm gewohnt vor das gegnerische Tor.

Genauigkeit fehlt Streich allgemein im Abschluss: "Wir schießen zu oft vorbei." Angesprochen fühlen dürfen sich vor allem Michael Gregoritsch, der nach seinem starken Länderspiel für den ÖFB gegen Deutschland weiter auf sein erstes Saisontor im Klub wartet, beispielsweise einen Kopfball und einen Schuss aus guten Positionen jeweils deutlich neben den Kasten setzte. Und Ritsu Doan. "Letzte Saison lief es bei einigen Spielern hervorragend, jetzt hat der eine oder andere nicht so das Abschlussglück und wir sind nicht so genau in den Aktionen."

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Stürmer Gregoritsch hat vergangene Saison 15 Pflichtspieltore erzielt und kam auf sieben Vorlagen. Für Doan sind 2022/23 jeweils sieben Tore und Assists in allen Wettbewerben notiert. Aktuell steht der japanische Nationalspieler bei je zwei Treffern und Vorlagen in 18 Einsätzen. Zwischen einem knapp neben das Tor gesetzten direkten Grifo-Freistoß und Lucas Hölers Tor zum 1:1, hatte Doan die dritte Torchance vor der Pause. "Wir spielen eine gute Eckballvariante auf Ritsu. So einen Ball müssen wir mal reinschießen", hadert Streich mit dem knapp neben das Tor gesetzten Schlenzer des Japaners von der Strafraumgrenze.

Fussball; Spieltag 09; 1. Bundesliga; Saison 2023/2024; Bayer Leverkusen gegen SC Freiburg am 29.10.2023 in Leverkusen.
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Tornähe ohne Torgefahr

Streich nannte eine weitere Doan-Szene exemplarisch für einen weiteren Kritikpunkt gegen Darmstadt: Ungünstiges Entscheidungsverhalten in der Offensive. "Einmal war Ritsu im Eins-gegen-eins rechts im Strafraum, als sein Gegenspieler vor ihm grätscht. Letztes Jahr hätte er aufgezogen, denn Ball in die Mitte gespielt, wo zwei Spieler von uns waren. Dann wäre es ein Tor gewesen. So entscheidet er anders, schießt den Gegner beim direkten Flankenversuch an und es gibt Eckball", so Streich, der aber betonte, dass es gut sei, dass Doan solche Szenen in Tornähe gehabt habe.

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