Bundesliga

Weigl: "Wäre gerne Teil einer erfolgreichen WM-Geschichte"

Gladbachs Mittelfeldspieler über seine DFB-Perspektive

Weigl: "Ich wäre gerne Teil einer erfolgreichen WM-Geschichte"

Julian Weigl spricht im kicker-Interview über die Leihe nach Gladbach und seine Nationalmannschaftsperspektive.

Julian Weigl spricht im kicker-Interview über die Leihe nach Gladbach und seine Nationalmannschaftsperspektive. IMAGO/Pressefoto Baumann

Der Countdown läuft. Am Donnerstag wird Bundestrainer Hansi Flick sein Aufgebot für die Weltmeisterschaft in Katar bekanntgeben. Weigl ist einer der Kandidaten, die auf das WM-Ticket hoffen. Ob der Mittelfeldspieler, der auf der Long List steht, den Koffer für Katar packen kann?

"Ich bin selbst sehr gespannt. Mit Sicherheit zähle ich nicht zu den Spielern, die gesetzt sind. Aber wenn man auf der Liste steht und sich im erweiterten Kreis befindet, in diesem Jahr auch schon zur Nationalmannschaft eingeladen war, dann hat man natürlich den Wunsch, am Ende auch zum Turnier zu fahren. Ich hoffe sehr, dabei zu sein. Schließlich spielte bei meinem Schritt zurück in die Bundesliga eine Rolle, wieder stärker sichtbar zu werden in Deutschland, auch in Bezug auf die Nationalmannschaft", sagt Weigl im kicker-Interview. "Eine WM", betont der 27-Jährige, "ist etwas ganz, ganz Großes, und ich wäre gerne Teil einer erfolgreichen WM-Geschichte."

Ich habe Lust, Teil des Umbruchs zu sein.

Julian Weigl

Im März feierte Weigl nach starken Leistungen im Trikot von Benfica Lissabon sein Comeback im Kreis der Nationalmannschaft. Im Sommer entschied er sich für eine Leihe nach Gladbach. Der Verzicht auf prickelnde Champions-League-Abende und Meisterschaftskampf in Portugal sei für ihn "definitiv kein Rückschlag", sagt Weigl und verweist auf seine vorherigen Karrierestationen: "Bisher haben mich alle meine Wechsel weitergebracht." Und warum Gladbach? "Ich habe Lust, Teil des Umbruchs zu sein. Ich bin inzwischen in einem Alter, in dem ich noch stärker Verantwortung übernehmen möchte mit meiner Erfahrung. Ich möchte eine wichtige Rolle spielen. Die Möglichkeit dazu sehe ich hier. Die Gespräche mit den Verantwortlichen haben mich von Anfang an gepackt", erklärt Weigl.

Farke spielte bei der Leihe nach Gladbach eine wichtige Rolle

Eine wichtige Rolle bei dem Wechsel spielte Gladbachs neuer Cheftrainer Daniel Farke. Farke und Weigl kennen sich aus ihrer Zeit bei Borussia Dortmund. Der Coach wollte den Sechser unbedingt für sein System und seinen Ansatz, der auf Ballbesitz und Ballkontrolle ausgerichtet ist. Auch aus Sicht von Weigl eine ideale Konstellation, um seine Qualitäten optimal einbringen zu können? "Noch ist es vielleicht ein bisschen früh, um das abschließend zu bewerten. Aber der Beginn gibt mir schon das Gefühl, dass ich gut hierhin und gut zu seinen Ideen passe. Das, was ich gut mache, will er in seinem Spiel haben. Meine Stärken sind für seinen Stil wichtig", sagt Weigl.

Weigl will in eine "Führungsrolle hineinwachsen"

Das Leihgeschäft ist zunächst für ein Jahr abgeschlossen. Weigl macht kein Geheimnis daraus, dass er gerne länger bleiben würde, wenn die Umstände passen. Er habe "das Ziel, mehr Verantwortung zu übernehmen und in eine Führungsrolle hineinzuwachsen", sagt Weigl. "Das geht aber nicht, wenn man ein Jahr bei diesem Klub spielt und nächste Saison bei einem anderen. Der Wunsch nach Kontinuität ist vorhanden, und ich habe mich im Sommer ja ganz bewusst für die Borussia entschieden. Ich sehe, was der Verein vorhat und will Teil des Ganzen sein. Für mich war von Anfang an klar: Für ein Jahr wechsele ich nur zu einem Verein, bei dem ich mich direkt wohlfühle und mir auch einen längeren Verbleib vorstellen kann."

15 Millionen Euro Ablöse sind schwer zu stemmen

Als Ablösesumme für eine Festverpflichtung stehen 15 Millionen Euro im Raum. Nach jetzigem Stand schwer zu stemmen für die Borussia. Darauf hat Weigl direkt keinen Einfluss, er sagt aber zum Thema Zukunft: "Ich denke, dass ich mit der Leihe absolutes Commitment gezeigt habe, dass ich Gladbach unbedingt machen will und es mir auch nicht um den letzten Euro geht. Wenn alle Seiten wollen, muss man schauen, wie es dann in der Zukunft umzusetzen wäre."

Das gesamte Weigl-Interview lesen Sie in der Printausgabe des kicker vom Montag (hier auch als eMagazine abrufbar). Der Nationalspieler spricht darin auch über die Tücke, wenn Qualität erst beim zweiten Hinschauen sichtbar wird, raunende Zuschauer, sein Verhältnis zu Benfica-Trainer Roger Schmidt und die acht Kilogramm, die er in seiner Portugal-Zeit zugelegt hat.

Matthias Dersch, Jan Lustig