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Wegen Doping-Affäre im chinesischen Schwimmen: WADA "steht in der Bringschuld"

23 chinesische Top-Schwimmer waren positiv - WADA stellte Untersuchung ein

Wegen Doping-Affäre im chinesischen Schwimmen: WADA "steht in der Bringschuld"

IMAGO/Pond5 Images

Im Zuge der Vertuschungsvorwürfe im Fall der 23 positiv getesteten Schwimmerinnen und Schwimmer aus China fordert die Vereinigung Athleten Deutschland Reformprozesse der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Die Stimmen der Athletinnen und Athleten und der nationalen Anti-Doping-Organisationen finden bis heute nur unzureichend Eingang in Aufsichtsfunktionen und Entscheidungsprozesse der WADA, wie die Vereinigung im Rahmen der Sitzung des Sportausschusses des Bundestags in Berlin am Mittwoch mitteilte.

Präsidiumsmitglied und Fechterin Lea Krüger fordert von der WADA eine unabhängige Aufarbeitung in der Doping-Affäre im chinesischen Schwimmen. "Sie steht in der Verantwortung und Bringschuld gegenüber sauberen Athletinnen und Athleten, zügig und transparent Antworten auf die vielen offenen Fragen zu liefern."

23 Top-Schwimmer positiv auf Trimetazidin getestet

Nach Recherchen der ARD-Dopingredaktion und der New York Times sowie einem Bericht der australischen Zeitung Daily Telegraph waren 23 Top-Schwimmerinnen und -Schwimmer bei einem nationalen Wettkampf in China Anfang 2021 positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet worden.

Die WADA hatte die Ermittlungen nach eigenen Angaben mit der Begründung eingestellt, dass den Sportlern nach einem "mehrwöchigen Überprüfungsprozess" weder Verschulden noch Fahrlässigkeit anzulasten sei. Der chinesischen Anti-Doping-Agentur Chinada zufolge waren die positiven Dopingtests auf Verunreinigungen in einer Hotelküche zurückzuführen.

DPA